Beim Tegelwippen werden aus gepflasterten Flächen Blumenbeete. In den Niederlanden ist das Tegelwippen ein beliebter Wettbewerb zwischen Städten, der für die Umwelt viel Gutes bringt.

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Beim Tegelwippen wird um die Wette Boden entsiegelt. Angefangen hat das "Fliesenlösen", so die deutsche Übersetzung, 2020 als ein Wettbewerb zwischen den niederländischen Städten Amsterdam und Rotterdam: Welche Gemeinde kann mehr Pflastersteine durch Blumenbeete und Grünflächen ersetzen?

Ziel des Wettbewerbs ist es, den ökologischen Problemen entgegenzuwirken, die mit dem hohen Grad an Bodenversiegelung in urbanen Räumen einhergehen.

Was ist Tegelwippen?

Das niederländische Tegelwippen ist ein Wettbewerb, der seit 2020 jährlich stattfindet. Dabei konkurrieren Städte und Gemeinden darum, möglichst viele Pflastersteine zu entfernen und durch Grünflächen zu ersetzen. Ziel dieser Initiative ist es, urbane Gebiete klimaresilienter zu gestalten und die Biodiversität zu fördern.

Der Wettbewerb beginnt jedes Jahr am 21. März und endet am 31. Oktober. Teilnehmende Kommunen und Privatpersonen können ihre Fortschritte online dokumentieren, indem sie die Anzahl der entfernten Steine melden. Die Stadt oder Gemeinde mit den meisten entfernten Steinen pro 1.000 Einwohner:innen erhält am Ende die "Goldene Fliese" als Auszeichnung.

Seit dem ersten Wettbewerb haben Hunderte weitere Gemeinden und Städte in den Niederlanden am Tegelwippen teilgenommen und dabei insgesamt über 14 Millionen Pflastersteine und Platten entfernt.

Das Tegelwippen soll dazu beitragen, städtische Gebiete besser an den Klimawandel anzupassen. Indem der Boden entsiegelt wird, kann das Regenwasser besser versickern, können Hitzeinseln reduziert und Lebensräume für verschiedene Pflanzen- und Tierarten geschaffen werden. Die Maßnahme kann somit auch zur Entwicklung von sogenannten Schwammstädten beitragen.

Warum das Tegelwippen gut für die Umwelt ist

Tegelwippen ist eine Maßnahme gegen den hohen Grad an Bodenversiegelung in Städten. Bodenversiegelung bedeutet, dass der Boden so abgedeckt oder befestigt wird, dass nur noch wenig bis gar kein Wasser in den Untergrund eindringen kann. Gleichzeitig wird der Austausch von Gasen zwischen Boden und Luft stark eingeschränkt, erklärt das Umweltbundesamt. Darunter leidet die Bodenqualität. Bodenversiegelung betrifft sowohl Flächen, die mit Gebäuden bebaut sind, als auch offene Bereiche, die mit Beton oder Asphalt versiegelt wurden, zum Beispiel Straßen und Gehwege.

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Bodenversiegelung ist nicht nur kritisch, weil die Herstellung von Beton und Asphalt enorm ressourcenintensiv ist. Versiegelte Böden verschärfen auch die Folgen des Klimawandels in Städten, da sie die natürliche Versickerung von Regenwasser verhindern, wodurch es häufiger zu Überschwemmungen kommt. Zudem tragen sie zur Entstehung von Hitzeinseln bei, da versiegelte Flächen Wärme speichern und die Umgebungstemperatur erhöhen. Dadurch wird das städtische Mikroklima belastet, was insbesondere während Hitzewellen die Lebensqualität und Gesundheit der Bewohner:innen beeinträchtigt.

Was kannst du zum Bodenschutz tun?

Auch in Deutschland ist die Bodenversiegelung ein Problem, sind doch laut dem Umweltbundesamt aktuell 45 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsflächen in Deutschland versiegelt. Daher findet das Tegelwippen auch in einigen deutschen Städten bereits Anklang. So soll das Tegelwippen an der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung in Koblenz ab März 2025 als Studierendenprojekt etabliert werden.

Gibt es noch keine entsprechende Initiative in deiner Gemeinde oder Stadt, kannst du im eigenen Garten schauen, welche Flächen sich entsiegeln lassen. Du kannst darüber nachdenken, gepflasterte Terrassen, Parkflächen oder Gehwege von Steinen und Platten zu befreien.

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Bist du auf einige gepflasterte Flächen angewiesen, gibt es neben dem Entsiegeln auch andere Möglichkeiten, den Boden zu schützen und zu verbessern. Der Verzicht auf synthetische Pestizide und Kunstdünger ist zum Beispiel wichtig, um Bodenversalzung und Bodenversauerung zu vermeiden. Mehr Tipps findest du hier:

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