Umweltzonen sollen verkehrsbedingte Luftverschmutzung eindämmen, indem Fahrzeuge, die viele Schadstoffe ausstoßen, dort nicht fahren dürfen. Welche Umweltzonen es gibt und was sie für dich als Fahrzeugnutzer:in bedeuten, liest du hier.

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Umweltzonen gibt es in ganz Europa. Sie wurden eingeführt, um in Gebieten, wo vom Land oder der Kommune vorgeschriebene Grenzen zur Qualitätssicherung der Luft nicht eingehalten werden. Die Zonen sollen somit die Luftqualität verbessern. Umweltzonen gibt es vorwiegend in größeren Städten und Ballungsgebieten.

Als Fahrzeugnutzer:in bedeutet das für dich, dass dein Auto eine entsprechende Kennzeichnung braucht, wenn du damit in einer Umweltzone fahren willst. Was du als Autofahrer:in in einer Umweltzone beachten musst und welche Unterschiede es je nach Gebiet geben kann, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist eine Umweltzone?

In Deutschland gibt es aktuell 39 Umweltzonen nach einem Bericht des Umweltbundesamtes im Juni 2024. In diesen Gebieten dürfen nur Fahrzeuge fahren, die erwiesenermaßen die Vorgaben für zulässige Abgasemissionen einhalten. Davon betroffen sind PKW, LKW und Busse. Ausgenommen sind Motorräder, dreirädrige Kraftfahrzeuge und andere Sonderfälle wie Oldtimer, landwirtschaftliche Zugfahrzeuge oder Kraftfahrzeuge für Menschen mit einer Behinderung. Die entsprechenden Regelungen können sich je nach Gebiet unterscheiden. Am besten schaust du also bei den Regelungen der mit der Umweltzone assoziierten Kommune nach, wenn du nicht sicher bist, ob dein Fahrzeug dort fahren darf. Eine entsprechende Übersicht findest du zum Beispiel auf dieser Seite des Umweltbundesamtes.

Um den Nachweis zu erbringen, dass du in einer Umweltzone fahren darfst, braucht dein Fahrzeug eine entsprechende Plakette. Wenn du ohne eine solche in einer Stadt mit Umweltzone unterwegs bist, kann es schnell teuer werden. Umweltzonen sind entsprechend gekennzeichnet.

Ohne Plakette in eine Umweltzone fahren?

Wenn du ohne Plakette in eine Umweltzone fährst oder deine Plakette abgelaufen oder für die entsprechende Umweltzone ungültig ist, begehst du eine Ordnungswidrigkeit. Dies kostet 100 Euro Bußgeld.

In manchen Fällen darfst du auch ohne Plakette in eine Umweltzone fahren. Nämlich dann, wenn dein Fahrzeug eine Ausnahmegenehmigung bekommt. Ob das für dich infrage kommt, kannst du auf der oben angegebenen Seite des Umweltbundesamtes in Erfahrung bringen. Alternativ kannst du dich auch direkt auf den Seiten oder Anlaufstellen der zuständigen Kommune erkundigen.

Die verschiedenen Umweltplaketten

Je nachdem, wie viel Schadstoffe Fahrzeuge ausstoßen, werden sie in unterschiedliche Schadstoffgruppen eingeteilt. Jede Schadstoffgruppe hat eine Plakette in einer anderen Farbe.

  • Keine Plakette: Schadstoffgruppe 1
  • Rot: Schadstoffgruppe 2
  • Gelb: Schadstoffgruppe 3
  • Grün: Schadstoffgruppe 4

Die grüne Plakette kennzeichnet die niedrigste Schadstoffemission, rot oder keine Plakette bedeutet einen hohen Wert der Schadstoffemission des Fahrzeugs. In Umweltzonen darfst du nur mit einer grünen Plakette fahren.

Übrigens: Eine Umweltplakette brauchst du nur, wenn du in eine Umweltzone fahren willst. Die Plakette ist ansonsten für Fahrzeughalter:innen in Deutschland nicht verpflichtend.

Wie bekomme ich eine Umweltplakette?

Eine Umweltplakette bekommst du entweder bei der Zulassungsbehörde oder einer anderen nach Landesrecht zuständigen Stelle. Auch Betriebe, die Abgasuntersuchungen durchführen dürfen, können die Plaketten ausgeben. Dazu gehören beispielsweise DEKRA und TÜV oder auch Werkstätten für Kraftfahrzeuge oder Tankstellen mit Werkstätten.

  • Kosten für die Plakette: zwischen fünf und zehn Euro

Um die Plakette für dein Fahrzeug zu erhalten, musst du die Fahrzeugpapiere vorlegen. Wenn aus den Papieren die europäische Abgasstufe nicht ersichtlich ist, wird diese anhand des Datums der erstmaligen Zulassung ermittelt.

Du kannst die Plakette auch bestellen und dir per Post zuschicken lassen. In diesem Fall sendest du die notwendigen Papiere entweder per Mail oder als Kopie per Post an die zuständige Stelle und bekommst deine Plakette geschickt. Hier fallen zusätzlich zum Preis der Plakette Versandkosten und eventuelle Extragebühren an.

Was tun wenn ich keine Plakette bekomme?

Auf der Seite des TÜV kannst du nachlesen, welche Schadstoffgruppe welchem Emissionsschlüssel zugewiesen wird. Der Emissionsschlüssel steht in deinen Fahrzeugpapieren und bestimmt, welche Plakette dein Fahrzeug bekommen kann.

Wenn dein Fahrzeug keine Plakette bekommt oder einer Schadstoffgruppe zugeordnet wird, die in der Umweltzone, welche du befahren willst, nicht fahren darf, kannst du dein Auto in manchen Fällen nachrüsten lassen, um eine bessere Plakette zu erhalten. Dabei gilt Folgendes:

  • Ein Dieselfahrzeug kann mit einem Partikelfilter oder einem anderen Partikelminderungssystem (PMS) nachgerüstet werden. Dadurch wird im Regelfall die nächst höhere Schadstoffgruppe erreicht.
  • Nachdem das Fahrzeug nachgerüstet wurde, musst du dies von einer Werkstatt bescheinigen lassen und kannst dann die nächst höhere Plakette beantragen.
  • Kraftfahrzeuge ohne Verbrennungsmotor, wie beispielsweise Elektrofahrzeuge, erhalten in der Regel immer die grüne Plakette der Schadstoffgruppe vier.

Wie effektiv sind Umweltzonen?

Laut dem Umweltbundesamt haben die Umweltzonen seit ihrer Einführung einige positive Auswirkungen auf die Luftqualität gehabt. Demnach ist auch das Gesundheitsrisiko für die Bewohner:innen durch Feinstaubbelastung deutlich zurückgegangen. Konkret wurden durch die Umweltzonen folgende Dinge erreicht:

  • bessere gemessene Luftqualität in den entsprechenden Gebieten
  • die Luftbelastung durch Ruß an Hauptstraßen wurde halbiert
  • bedingt Modernisierung der Verkehrsmittel, besonders bei Flottenfahrzeugen
  • 90 Prozent der Dieselfahrzeuge haben aktuell eingebaute Partikelfilter
  • geminderte Umweltbelastung in den betroffenen und angrenzenden Gebieten
  • alle Städte in Deutschland können aktuell zur Jahresmitte den Grenzwert zur Schadstoffbelastung der Luft einhalten

Allgemein wurden die angestrebte Ziele der Umweltzonen also erreicht. Nur bei den Werten von Stickstoffdioxid besteht noch Handlungsbedarf, so das Umweltbundesamt.

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