Herrschten beim Highlight-Sieg gegen RB Leipzig vor einer Woche noch traumhafte Sommertemperaturen in der Alten Försterei, hatten sich die äußeren Bedingungen bei der Partie gegen den SV Weinberg stark verändert: Liga-Alltag statt DFB-Pokal, dazu 18 Grad und Wind statt strahlendem Sonnenschein.Doch das hielt die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin nicht davon ab, engagiert und mutig aufzutreten und einen verdienten 2:0-Sieg zu holen.

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Verlief die Anfangsphase noch auf beiden Seiten ereignisarm, kam das Team von Ailien Poese nach einer knappen Viertelstunde immer besser ins Spiel. Die erste hochkarätige Gelegenheit für die Eisernen Ladies hatte Dina Orschmann, die den Ball nach einer Hereingabe von der rechten Seite wenige Zentimeter am Pfosten vorbeisetzte (16.).

Kurz darauf kam Union wieder gefährlich vor das Tor von Gäste-Keeperin Franziska Glase: In einer unübersichtlichen Szene gab es innerhalb weniger Sekunden gleich mehrere Abschlüsse aus kurzer Distanz – doch der Weinberger Abwehr gelang es, mit vereinter Kraft jeden einzelnen Versuch zu entschärfen.

Anders sah es nach einer halben Stunde aus: Nach einem langen Ball traf Antonia-Johanna Halverkamps mit einem wohlüberlegten Abschluss zur umjubelten Führung. Das dachten zumindest die knapp 4000 Zuschauer – bis der Treffer aufgrund eines Fouls von Sarah Abu Sabbah in der Entstehung zu Recht zurückgepfiffen wurde. In der 45. Minute war es dann aber so weit. Korina Janez und Dina Orschmann ließen die Gästeverteidigerinnen mit zwei gekonnten Bewegungen ins Leere laufen, und Lisa Heiseler im Zentrum musste die Kugel nur noch einschieben. Prädikat: sehenswert.

Auch im zweiten Durchgang blieb Union die spielbestimmende Mannschaft. Bei ihren Angriffsversuchen wurden die Gastgeberinnen aber aufgrund knapper Abseitsstellungen ein ums andere Mal von Schiedsrichterin Celina Böhm zurückgepfiffen – was teils für lautstarke Proteste sorgte. Das störte natürlich den Spielfluss der Eisernen, und kurz sah es so aus, als würde sich Weinberg trotz spielerischer Unterlegenheit stabilisieren können.

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Doch dann kam es zur entscheidenden Szene der Partie: Nach einem kapitalen Missverständnis zwischen Gäste-Verteidigerin Anna Grimm und Glaser stand Sabbah plötzlich frei vor dem leeren Tor und baute die Führung aus (68.). Zehn Minuten später befand sich die Angreiferin nach einem Steckpass erneut in glänzender Abschlussposition und traf per Lupfer zum vermeintlichen 3:0 – die Linienrichterin hatte allerdings erneut eine knappe Abseitsstellung erkannt und lag damit wohl richtig. In der Nachspielzeit ging bei einem Lattenknaller von Anouk Blaschka noch einmal ein Raunen durch die Alte Försterei – dann pfiff die Schiedsrichterin ab, und Fans und Spielerinnen feierten gemeinsam einen verdienten Heimsieg.  © Berliner Zeitung

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