Berlin - Nach einer Explosion an einem Polizeigelände in Berlin verdichten sich die Hinweise, dass einer der verletzten Polizisten den Vorfall selbst verursacht haben könnte.

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"Die Umsetzung des pyrotechnischen Gegenstands könnte durch einen Handhabungsfehler ausgelöst worden sein", teilte Polizeisprecher Florian Nath der Deutschen Presse-Agentur mit. Weitere Ausführungen machte er dazu nicht. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.

Einen Anschlag schließen die Ermittler weiterhin aus. "Es gibt weiterhin keine Hinweise darauf, dass die Explosion durch Dritte oder externe Einflüsse verursacht wurde", erklärte Nath.

Auch Polizeiauto und Zaun beschädigt

Um den Vorfall genau zu rekonstruieren, werden nach Angaben des Sprechers weiterhin die am Explosionsort gesicherten Spuren ausgewertet. Bisherige Ermittlungen der Spezialdienststelle für Sprengstoffdelikte beim Landeskriminalamt haben nach seinen Angaben ergeben, dass bei der Explosion auch das Dienstfahrzeug der Polizisten und der Zaun des Polizeigeländes im Bereich des Vorfalls beschädigt wurden.

Polizisten nicht vernehmungsfähig

Die beiden verletzten Polizisten konnten nach Angaben des Sprechers noch nicht vernommen werden. Der Polizeioberkommissar (31) erlitt schwere Verletzungen im Gesicht und am Auge und wurde nach Polizeiangaben operiert. Ihm droht nach dpa-Informationen die Erblindung. Seine Kollegin, eine 29 Jahre alte Polizeimeisterin, erlitt ein Knalltrauma.

Bei den Beamten handelt es sich um die Besatzung eines Streifenwagens. Die waren nach Polizeiangaben am 2. Januar abends auf einem routinemäßigen Sicherheitsgang, als sich gegen 20.20 Uhr die Detonation an der Umzäunung des Polizeiabschnitts 12 ereignete.

Die Polizei sah bereits damals keine Anzeichen für einen gezielten Angriff. "Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist es möglich, dass die Detonation durch unsachgemäßen Umgang mit Pyrotechnik verursacht wurde", teilte die Polizei am Tag nach der Detonation mit.  © Deutsche Presse-Agentur

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