Berlin - Die Grünen in Berlin haben den Senat aufgefordert, sich von einer möglichen Bewerbung für die Olympischen Spiele 2036 oder 2040 zu verabschieden.
"Nehmen Sie Abstand von dem Wagnis Olympia. Kümmern Sie sich um die wirklichen Baustellen dieser Stadt", sagte der Fraktionsvorsitzende der Partei im Abgeordnetenhaus, Werner Graf, der Deutschen Presse-Agentur an die Regierung gerichtet.
Die Kosten für die Ausrichtung von Olympia würden in Milliardenhöhe liegen, betonte Graf. Geld, das in der Hauptstadt dringend an anderer Stelle etwa für die Sanierung von Sportstätten gebraucht werde. "Wir können entweder Steuergelder für den Breitensport und die Trainer*innen ausgeben oder für ein prestigeträchtiges Großevent", sagte Graf.
DOSB will nächsten Schritt bei Bewerbung gehen
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will bei seiner Mitgliederversammlung in Saarbrücken an diesem Samstag auch über das weitere Vorgehen einer deutschen Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele abstimmen. Mit welcher Stadt beziehungsweise welcher Region sich Deutschland bewerben würde, ist offen.
"Schaffen Sie jetzt Klarheit und geben Sie noch vor der DOSB-Mitgliederversammlung am Wochenende bekannt, dass Berlin so unvorbereitet und in solch chaotischen Strukturen nicht für Olympia in Berlin zur Verfügung steht", sagte Graf.
Die Berliner Regierung aus CDU und SPD hatte immer wieder ihr Interesse bekundet. Eine gesamtdeutsche Bewerbung ist offenbar vom Tisch, so dass ein Wettstreit zwischen den Städten und Regionen droht. Ein Bewerbungskonzept des DOSB werde in diesem Jahr nicht mehr kommen, befürchtet Graf.
Dazu sei der Verband führungslos, "weil Vorstandschef Burmester lieber für die SPD in Köln als Oberbürgermeister kandidiert". Das DOSB-Präsidium hatte Torsten Burmester wegen der Kandidatur zuletzt als Vorstandsvorsitzenden des Dachverbandes abberufen. © Deutsche Presse-Agentur
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