Bremen - Per Mertesacker, Torsten Frings, Kevin-Prince Boateng oder Brasiliens Weltmeister Cafu: Zahlreiche Fußball-Stars werden am Samstag beim Abschiedsspiel von Diego im Bremer Weserstadion dabei sein.
Der 40 Jahre alte Brasilianer spielte von 2006 bis 2009 für Werder Bremen und gehört zu den spektakulärsten Spielern der Bundesliga-Geschichte. Zwei Jahre nach seinem offiziellen Karriereende bei Flamengo in Rio de Janeiro kehrt er noch einmal nach Europa zurück.
Dort gewann Diego zwar auch die spanische Meisterschaft mit Atlético Madrid oder den Weltpokal mit dem FC Porto. Werder Bremen habe für ihn allerdings die größte Bedeutung, sagte Diego am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Weserstadion: "Es war hier, als ich auf meinem besten Level gespielt habe. Es war hier, als ich die Gelegenheit bekommen habe, ein Name in Europa zu sein." Am Samstag wolle er den Fans noch einmal zeigen, "wie wichtig Werder Bremen für mein Leben ist. Es ist eine Ehre für mich, diese Gelegenheit zu haben."
Die mehr als 40.000 Eintrittskarten für das Spiel (Samstag, 18.00 Uhr/Sky) waren schnell vergriffen. Diego führte die Bremer 2009 zum DFB-Pokalsieg und ins Endspiel des UEFA-Cups. Bereits 2007 schoss er gegen Alemannia Aachen ein Tor aus 62,5 Metern.
Der Brasilianer wurde zwar mit Werder nie deutscher Meister wie sein Vorgänger Johan Micoud und legte auch nie eine Weltkarriere hin wie sein Nachfolger Mesut Özil. In Bremen sei er aber so etwas wie der erste Pop-Star der Vereinsgeschichte gewesen, sagte der damalige Sportdirektor Klaus Allofs in einem Interview der "Deichstube": "Im eher beschaulichen Bremen waren solche Schlagzeilen vorher nicht an der Tagesordnung. Die spektakuläre Art und Weise seines Spiels hat ihn in ganz Deutschland interessant gemacht."
Seit seinem Karriereende arbeitet Diego in Brasilien als Redner und Mentor. Er hält unter anderem Vorträge in Unternehmen über "über Führungsstärke und Gewinnermentalität", wie er am Donnerstag erklärte. "Es ist eine Möglichkeit, eines Tages als Manager oder Trainer zu arbeiten, weil ich Fußball liebe", sagte er. "Aber es ist nicht sicher, wann das sein wird. Ich war 21 Jahre Profifußballer. Das war ein Privileg. Aber ich habe einen Preis dafür bezahlt, weg von zu Hause und von meiner Familie zu sein." © Deutsche Presse-Agentur