Hamburg - Der Mann, der nach der Abschiebung aus einem Hamburger Kirchenasyl nach Deutschland zurückgekehrt ist, ist abermals außer Landes gebracht worden.
Das geht aus einer Antwort des Hamburger Senats auf eine Anfrage der hiesigen AfD-Fraktion hervor. Aufgrund der Inhaftierung vor der Abschiebung seien Kosten von rund 22.500 Euro entstanden. Zunächst berichtete die "Bild".
AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann sagte, der Fall zeige, dass bestehende Mechanismen wie die Dublin-III-Verordnung in Hamburg kaum funktionierten. Die Verordnung regelt, welcher Mitgliedsstaat der EU für einen gestellten Asylantrag zuständig ist.
Die erste Abschiebung des Afghanen am 30. September nach Schweden war die erste aus einem Kirchenasyl in Hamburg. Das Amt für Migration Hamburg teilte auf Anfrage mit, der Mann sei am 12. Oktober unerlaubt wieder nach Deutschland eingereist. Am 19. November sei er erneut nach Schweden abgeschoben worden.
Laut Senatsantwort befanden oder befinden sich dieses Jahr bislang 107 Ausreisepflichtige in Hamburg im Kirchenasyl. Bis einschließlich November seien Abschiebungen von 65 Menschen aus dem Kirchenasyl gescheitert. Als Kirchenasyl wird die vorübergehende Aufnahme von Ausländern in kirchlichen Räumen bezeichnet. © Deutsche Presse-Agentur
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