Hamburg/Magdeburg - Nach der Todesfahrt über den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat die Polizei in Hamburg ihre Präsenz vorsorglich erhöht und bestehende Sicherheitsvorkehrungen kontrolliert.
Gleichzeitig teilte sie über die Plattform X mit: "Nach den Ereignissen von Magdeburg liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine Erkenntnisse vor, die eine veränderte Sicherheitslage in Hamburg begründen."
Bürgermeister Tschentscher erschüttert
Hamburgs Bürgermeister
Fegebank schrieb nach der tödlichen Attacke, die entsetzlichen Bilder erschütterten sie zutiefst. "War gerade mit den Kindern auf dem Weg zu meinen Eltern, als wir die furchtbaren Nachrichten hörten." Sie denke an die Toten, Verletzen und ihre Familien. "Was für eine abscheuliche Tat", erklärte die Linken-Fraktionsvorsitzende Cansu Özdemir auf Facebook. "Meine Gedanken sind bei den Opfern, darunter ein Kleinkind, den Verletzten und ihren Angehörigen."
CDU-Fraktionschef Dennis Thering sagte, es sei schier unfassbar, dass ein Mensch, der offenbar seit vielen Jahren hier lebe und arbeite, zu solch einer Tat fähig gewesen sei. "Wir hoffen, dass die weiteren Ermittlungen Licht ins Dunkel bringen und dabei auch geklärt wird, warum der mutmaßliche Täter nicht früher aufgefallen ist." Der Vorsitzende der AfD-Bürgerschaftsfraktion, Dirk Nockemann, sprach von einem weiteren Staatsversagen ungeheuren Ausmaßes. "Es ist schleierhaft, wie dieser Mann den Sicherheitsbehörden entgehen konnte."
Mutmaßlicher Täter ist ein 50-Jähriger aus Saudi-Arabien
Bisherigen Ermittlungen zufolge soll ein 50-Jähriger aus Saudi-Arabien mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gerast sein. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben, mehr als 200 Menschen wurden verletzt. Der Verdächtige sei Arzt, lebe und arbeite in Bernburg und sei den Behörden nicht als Islamist bekannt. Der mutmaßliche Täter sei festgenommen worden.
Fast auf den Tag genau vor acht Jahren, am 19. Dezember 2016, war in Berlin ein islamistischer Terrorist mit einem entführten Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gerast. Dabei wurden 12 Menschen getötet, das 13. Opfer starb 2021 an den Folgen. Mehr als 70 Menschen wurden verletzt. Der Attentäter floh nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde. © Deutsche Presse-Agentur
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