Hohe Baukosten: 2,3 Milliarden Euro könnte das kommunale Unternehmen ABG Frankfurt Holding in neue Wohnungen investieren. Dennoch wird derzeit kein neues Projekt begonnen.

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Trotz der angespannten Lage in der Immobilienbranche hat die Wohnungsgesellschaft ABG Frankfurt Holding ihren Gewinn im vergangenen Jahr weiter gesteigert. 2023 habe das kommunale Unternehmen einen Jahresüberschuss in Höhe von 83,2 Millionen Euro erzielt, teilte Geschäftsführer Frank Junker am Donnerstag mit. Damit wurde das Ergebnis des Vorjahres um 4,7 Millionen Euro übertroffen.

Die Gesellschaft beabsichtigt, die Gewinne in neue Projekte zu investieren. Damit könne die ABG "all das finanzieren, was wir in den nächsten Jahren in den Bereichen Neubau, Instandhaltung und Klimaschutz realisieren wollen", sagte Junker. In den kommenden Jahren seien Investitionen in Höhe von 2,3 Milliarden Euro geplant. 4500 Wohnungen können entstehen. Die Maschinerie für neue Bauprojekte laufe auf hohen Touren, so Junker. Allerdings fängt die ABG wegen der hohen Kosten derzeit nicht damit an. Sondierungen bei Bauunternehmen hätten bisher nicht zu akzeptablen Konditionen geführt. "Wir hoffen, dass wir im Jahr 2025 mit dem Bau beginnen können", sagte Junker. Ob es dazu kommt, hänge aber von den politischen Rahmenbedingungen und der Entwicklung der Baupreise ab.

Baubeginn frühestens 2025

Das größte Projekt, das die ABG derzeit plant, ist die Entwicklung des ehemaligen Lurgi-Areals im Mertonviertel. 1000 Wohnungen, Gewerbe, Einzelhandel und eine Schule sollen dort entstehen. Zunächst aber muss Planungsrecht für das rund 85.000 Quadratmeter große Areal geschaffen werden. Auch am Römerhof in der Nähe des Rebstockbads will die städtische Gesellschaft bauen. Zunächst aber muss erst noch der Busbetriebshof nach Rödelheim verlegt werden. Für das Neubaugebiet am Hilgenfeld im Frankfurter Norden sollen noch in diesem Jahr erste Bauanträge eingereicht werden. In der zweiten Jahreshälfte 2025 könnte der Hochbau beginnen.

Im vergangenen Jahr hat die ABG 515 Wohnungen fertiggestellt, die noch vor der aktuellen Baukrise geplant wurden. Darunter sind 108 klassische Sozialwohnungen und 122, die aus dem Mittelstandsprogramm gefördert wurden. Der Anteil geförderter Wohnungen liegt damit bei rund 45 Prozent. 259 Wohnungen sind am Güterplatz im Gallus entstanden, 119 im Ostend und 88 durch die Nachverdichtung der Platensiedlung. 2024 wurden 139 Mietwohnungen in Preungesheim fertig. Im Bau sind derzeit 121 Wohnungen an der Sandelmühle in Heddernheim, 153 am Nordwestkrankenhaus in Praunheim und 67 im Osten von Griesheim. Größtes Projekt der ABG ist der Bau von 373 Wohnungen auf dem Rebstockgelände.

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Für 2024 und 2025 erwartet Junker moderat steigende Umsätze. Auch die Mieten für die 54.638 Wohnungen der ABG sollen sich nur leicht nach oben bewegen. Für Instandhaltung und Modernisierung hat das Unternehmen im vergangenen Jahr 144 Millionen Euro ausgegeben. Auch dieser Betrag soll steigen.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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