Geldautomat gesprengt: Drei Männer aus den Niederlanden müssen sich verantworten, weil sie in Jossgrund einen Geldautomaten in die Luft gejagt haben. Weit mit der Beute von 100.000 Euro kamen sie damals nicht.

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Drei mutmaßliche Automatensprenger werden sich aller Voraussicht nach vor dem Landgericht Hanau verantworten müssen. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hat nach eigenen Angaben gegen drei Männer im Alter von 22 bis 33 Jahren Klage "wegen des Verdachts des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion, des banden- und gewerbsmäßigen Diebstahls und der Sachbeschädigung" Anklage erhoben. Es handele sich um niederländische Staatsangehörigen aus Amsterdam, Amstelveen und Bilthoven, heißt es weiter in der Mitteilung.

Vorgeworfen wird ihnen laut Staatsanwaltschaft, als "Angehörige einer auf Geldautomatensprengungen spezialisierten kriminellen Organisation" am 31. Januar gegen 2.45 Uhr einen Geldautomaten einer Filiale der VR-Bank im Jossgrunder Ortsteil Oberndorf gesprengt zu haben. Erbeutet hätten sie dabei mehr als 105.000 Euro. Das Gebäude der Filiale sei bei der Detonation des Festsprengstoffs schwer beschädigt worden. Die Staatsanwälte nennen einen Schaden von rund 600.000 Euro.

Zeuge rammte das Fluchtauto

Lange behalten haben die Automatensprenger ihre Beute nicht: Als sie in einem hochmotorisierten Auto flüchten wollten, wurden sie mehrfach von einem Zeugen der Tat gerammt, der Fluchtwagen wurde dabei beschädigt. Daher setzte das Trio seine Flucht zu Fuß fort, verfolgt von Polizisten aus Hessen und dem angrenzenden Bayern.

Tatsächlich gelang es der Polizei nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft noch am Vormittag, die drei Männer festzunehmen. Einer der Männer wurde in der Nähe von Oberndorf gestellt, ein anderer im Ortsteil Lohrhaupten des benachbarten Flörsbachtals im Main-Kinzig-Kreis. Der dritte Flüchtige wurde schließlich in Bad Orb gefasst. Alle drei befinden sich seit 1. Februar in Untersuchungshaft.

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Laut Staatsanwaltschaft ist es 2024 in Hessen bisher zu 19 Geldautomatensprengungen gekommen. Dabei sei es den Tätern nur in fünf Fällen gelungen, tatsächlich an das Bargeld zu gelangen. In vier Fällen seien die Verdächtigen kurz nach der Tat festgenommen worden.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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