Nach der Riedbahn: Noch dauert die Generalsanierung der Eisenbahnstrecke von Frankfurt nach Mannheim an.
Doch im Konzern denkt man längst weiter – und schmiedet Pläne für die Sanierung der Schienenstrecke von Wiesbaden bis nach Troisdorf zwischen Köln und Bonn.
Während auf der Riedbahn nach Mannheim die erste Generalsanierung einer Schienenstrecke der Deutschen Bahn noch andauert, wird im Konzern schon die nächste Großbaustelle im Rhein-Main-Gebiet vorbereitet: die Generalsanierung der rechtsrheinischen Schienenstrecke von Wiesbaden bis nach Troisdorf zwischen Köln und Bonn. Von der Tochtergesellschaft Infra Go hieß es am Mittwoch, im nächsten Jahr sollten die Fahrpläne für den Schienen- und den Omnibusersatzverkehr erstellt und solle mit der Kommunikation begonnen werden; für das zu Ende gehende Jahr 2024 hat sich Infra Go verpflichtet, die Leistungen des Schienenersatzverkehrs auszuschreiben. Die Sperrung der rechtsrheinischen Strecke ist für das zweite Halbjahr des Jahres 2026 vorgesehen.
Die Pläne für die Strecke von Wiesbaden nach Norden stellte Infra Go am Mittwoch während einer Zwischenbilanz des Umleitungs- und Ersatzverkehrs für die gegenwärtig laufenden Bauarbeiten auf der Riedbahn vor, also der Verbindung zwischen Frankfurt und Mannheim über Groß-Gerau. Sie wird gemeinhin von ungefähr 300 Zügen am Tag befahren. Zum Umleitungskonzept gehört, dass von den sonst auf diesem Abschnitt verkehrenden Fernzügen nicht alle über Parallelstrecken geführt werden, sondern nur zwei Drittel; die anderen fahren gar nicht. Das Sitzplatzangebot ging lediglich um ein Viertel zurück, weil Züge verlängert wurden.
Zeitpuffer vorgesehen
Wie es am Mittwoch hieß, ist die Pünktlichkeit der verbliebenen Züge höher als die im Gesamtnetz der Deutschen Bahn. Das liege daran, das eben weniger Züge verkehrten, dass man Zeitpuffer vorgesehen habe und dass die Fahrpläne auf den beiden Umleitungsstrecken über Worms und über Darmstadt so gestaltet worden seien, dass "die Züge gut hintereinander wegfahren können", wie es Alina Hoffmann, Leiterin Fahrplan und Kapazitätsmanagement bei Infra Go für Deutschlands Mitte, erläuterte. Das wird dadurch erreicht, dass sich die Geschwindigkeit der Züge weniger unterscheidet als sonst.
Dass die Riedbahn wie geplant zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember wieder in Betrieb genommen wird, hat der Konzern zuletzt mehrfach bekräftigt. Am Dienstag hatte Berthold Huber, im Vorstand der Deutschen Bahn für die Infrastruktur zuständig, mitgeteilt, dass die Vorbereitungen für die Inbetriebnahme begonnen hätten und man aus der Vorab-Sperrung im Januar gelernt habe. Damals war die Strecke für vorbereitende Bauarbeiten schon einmal für drei Wochen gesperrt worden, doch konnten die Züge wegen Verzögerungen erst nach vier Wochen wieder fahren.
Nun sei ein "umfangreiches Vorsorgeprogramm" entwickelt worden, sagte Huber. "Wir sind auf alle vorhersehbaren Risiken gut vorbereitet." So gebe es spezielle Entstörungsteams, die rund um die Uhr in Bereitschaft seien. Auch würden Material und Baumaschinen bereitgehalten für den Fall, dass es bei der Inbetriebnahme Schwierigkeiten gebe. Ausdrücklich wird eine sogenannte Stopfmaschine genannt, mit der der Schotter unter den Schienen verdichtet wird. Zu den Schwierigkeiten im Januar hatte gezählt, dass bei Tauwetter der Bahndamm ins Rutschen gekommen war. Auch an den Fall, dass die Strecke trotz aller Vorbereitungen nicht pünktlich fertig wird, ist gedacht. Sowohl Omnibusse als auch entsprechendes Personal würden vorgehalten, äußerte Huber.
Wie es von der Deutschen Bahn heißt, sind die Arbeiten an den Gleisen abgeschlossen. Derzeit werde die Leit- und Sicherungstechnik montiert. Schrittweise würden die neuen elektronischen Stellwerke angeschlossen. Nach dem Vorbild der Riedbahn sollten bis 2027 zusammen 1500 Kilometer Strecke grundlegend saniert werden. Der Konzern verspricht sich von der grundhaften Sanierung, dass über viele Jahre nur wenige Störungen anfallen. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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