Umbau am Hauptbahnhof: Von der Fabrik zum neuen Stadtquartier: Der Umbau rund um den Hauptbahnhof ist das nächste große Konversionsvorhaben in der Stadt.

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Wer den Hanauer Hauptbahnhof kenne, so sagte ein Stadtverordneter, der finde alles andere schön. Der Mann hat recht: Das schmucklose Gebäude selbst ist bestenfalls funktional, der Vorplatz selbst eine betonierte Brache. Die benachbarten Fabriken erfüllen ihren Zweck, aber sie bilden auch einen Riegel hin zur Hanauer Innenstadt. Wer den Weg zu Fuß hinter sich bringen will, der wird nur wenig Freude daran finden.

Aber das soll nun alles anders werden, für den Bahnhof sind die Weichen neu gestellt worden. Zehn bis fünfzehn Jahre soll es dauern, bis die Pläne konkretisiert und die ersten Gebäude errichtet worden sind, aber die grundsätzlichen Beschlüsse sind gefasst. Somit wird die Stadt mit ihren Partnern ein weiteres Großprojekt der Stadtentwicklung angehen. Dessen Bedeutung darf nicht unterschätzt werden: allein die neu zu beplanenden Industrieflächen haben eine Größe von 30 Hektar.

Die Hanauer Kommunalpolitiker und die Verwaltung haben mittlerweile einige Übung in Sachen Konversion. Das fängt an mit dem Weg von den Hanauer Nuklearbetrieben, denen nur wenige in der Stadt eine Träne nachweinen, zu einem großen Industriepark.

Die Hoffnung, attraktiver zu werden

Das setzt sich fort mit der neuen Nutzung der Kasernen im ehemals größten europäischen Standort der amerikanischen Armee; das gilt auch für den groß angelegten Umbau der Hanauer Innenstadt und nun die Pläne für den ehemaligen Kaufhof am Marktplatz.

Bisher hat die Stadt alle diese Herausforderungen gut bewältigt. Das garantiert natürlich keinen Erfolg beim Aufbau des neuen Quartiers am Hauptbahnhof, aber offenbar verfügen die Verantwortlichen über einen gut bestückten Werkzeugkasten für solche Vorhaben und den Willen zur Gestaltung.

Dazu gehört, dass sich die Fraktionen und Parteien über die Grundsätze der Stadtentwicklung einig sind, vor allem aber das Wissen der Verantwortlichen um den Wert der Zusammenarbeit. Konkret zeigt sich das jetzt in den Absprachen mit den beiden Unternehmen Heraeus und GHC, ohne deren Zustimmung alle Pläne Altpapier wären.

Für die Stadt verknüpft sich mit dem Umbau des Industriegebiets die Hoffnung, weiter zu wachsen und attraktiver zu werden. Das darf dann auch für den eigentlichen Bahnhof gelten, bei dem es noch reichlich Luft nach oben gibt. Aber immerhin, noch ein Zitat eines Stadtverordneten, "die Bahn kommt in Bewegung, aber schwerfällig".

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