Gründerzentrum: Das Gründerzentrum Heimathafen im Alten Gerichtsgebäude in Wiesbaden feiert und kündigt einen Hub für gutes Leben und Arbeiten an.

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Das ehemalige Gerichtsgebäude in der Wiesbadener Innenstadt wird künftig mehr als ein Gründerzentrum und ein Kulturort sein. Am Wochenende feierte das Team sein "Grand Opening" mit einem großen Fest. Geschäftsführer Dominik Hofmann stellte den Gästen und zahlreichen Unterstützern aus Politik und Wirtschaft die neue "Vision und Mission" des künftigen "Hub für gutes Leben und gutes Arbeiten" vor. "Wir bleiben nicht stehen", sagte Hofmann. "Wir wollen ein Arbeitsort sein und bleiben, aber wir haben auch gemerkt: Die Menschen kommen hierher mit ihren Lebensthemen."

Folglich reiche es nicht aus, Infrastruktur bereit zu stellen. Künftig sollen drei inhaltliche Schwerpunkte in den Vordergrund gestellt werden: Gesellschaftliche Zusammenhänge und Wirkungen werden in der "Zivilkammer" verhandelt, es wird einen Co-Learning-Hub und weiterhin einen Founders-Hub geben.

Die Fußgängerzone verwandelt sich in eine Partymeile

Schon seit dem Jahr 2022 werden Gründer vom Heimathafen seit dem Umzug in dem denkmalgeschützten Gebäude unterstützt. "Heute ist weniger das funktionale Grand Opening, sondern eher das emotionale. Die Idee hinter dem Heimathafen ist, dass wir nicht für uns da sind, sondern für die ganze Stadt. Heute ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir die ganze Stadt einladen können", sagte Hofmann.

In der Tat hatte sich die Fußgängerzone in der Gerichtsstraße in eine große Partymeile verwandelt. Künstler, das Queere Zentrum, gastronomische Stände und Livemusik gehörten zum Programm. Im Gebäude konnten sich Besucher über das Konzept informieren, Kunst in den Katakomben betrachten und bis in die späte Nacht feiern.

Der Heimathafen verfügt in dem alten Gerichtsgebäude über eine Fläche von etwa 3000 Quadratmetern mit zehn Konferenz-, Meeting- und Eventräumen. Es gibt sieben Co-Working-Räume und weitere zehn Büros für Teamlösungen.

Das Team um Geschäftsführer Hofmann besteht derzeit aus 30 Mitarbeitern. "Wir haben aktuell mehr als 90 Co-Worker und über 30 Start-ups, die ihren Firmensitz hier haben", sagte er. "Das ist wichtig für eine Stadt, denn das zieht gewerbliche Dynamik sowie Gewerbesteuerzahler an, und es werden Arbeitsplätze geschaffen." Für Hofmann steht fest: "Wir bauen hier den Mittelstand von morgen."

Platz ist ausreichend vorhanden, denn insgesamt stehen 54 Räume zur Verfügung – und die sind auch noch spannend: Der denkmalgeschützte Schwurgerichtssaal ist als solcher noch vorhanden. Und es hat etwas, wenn sich junge Teams in ehemaligen Richterzimmern treffen, um dort über ihre Geschäftsideen nachzudenken.

Anschubfinanzierung von 1,2 Millionen Euro

Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) bezeichnete den Heimathafen als "echtes Ökosystem mitten in der Stadt für Kreativität, für neue Unternehmen, für Start-ups und neue Formen von Zusammenarbeit". Es sei für die Stadtentwicklung und die Wirtschaft toll, dass der Heimathafen mit Dominik Hofmann an der Spitze die Initiative ergriffen habe, dieses Projekt zu realisieren, sagte Mende am Rande der Veranstaltung.

Die Stadt hat den Start des Projekts mit einer Anschubfinanzierung von 1,2 Millionen Euro unterstützt, und laut Mende erhält der Heimathafen seit 2023 jährlich einen Zuschuss von 230.000 Euro. "Es lohnt sich auf jeden Fall, das Projekt weiter zu unterstützen", zeigt sich Mende überzeugt.

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Unmittelbar neben dem Heimathafen ist die Hochschule Fresenius, in direkter Nachbarschaft gibt es ein Studentenwohnheim, und die Hochschule Rhein-Main hat ihr Start-up-Lab für Gründer in dem Gerichtsgebäude. Zu den vielen Unterstützern des Gründerzentrums gehört auch die Nassauische Sparkasse, und Vorstandsvorsitzender Marcus Nähser ist ebenfalls ein Fan des Heimathafens. "Man braucht immer solche Inkubatoren, um Menschen zusammen zu bringen, die Energie und Motivation in die Sache einbringen", sagte er. "Das ist der perfekte Ort für Wiesbaden, weil es eine Kombination aus einem traditionsreichen Gebäude und einem zukunftsweisenden Inhalt ist."  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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