Limburg: In Limburg sollen von November an zwei neue Kinderärztinnen arbeiten – weitere werden noch gesucht. Der Landkreis unterstützt die Praxen finanziell.

Mehr News aus Hessen finden Sie hier

Für die kinderärztliche Versorgung in Limburg zeichnet sich nach Einschätzung der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen eine "Entspannung der Lage" ab. Nachdem vier Kinderärzte vor geraumer Zeit mitgeteilt hatten, dass sie ihren Kassensitz abgeben werden, weil sie entweder in den Ruhestand gehen oder vor der überbordenden Bürokratie kapitulieren, war die Versorgung von rund 6000 Kindern und Jugendlichen nicht mehr gesichert.

Doch in der vergangenen Woche hat der Zulassungsausschuss der Ärzte und Krankenkassen in Hessen die Anträge von zwei Kinderärztinnen für Limburg genehmigt. Das hat Armin Beck, Vize-Vorstandsvorsitzender der Vereinigung, mitgeteilt. "Wir sind froh, dass wir damit erste wichtige Schritte wieder hin zu einer guten Versorgung in Limburg machen konnten", teilte Beck mit. Die beiden Zulassungen gelten vom 1. Oktober an, aus organisatorischen Gründen praktizieren die beiden Ärztinnen jedoch erst von November an.

"Hoffnungsschimmer für die Familien in Limburg"

Laut Beck hat der Landesausschuss weitere 1,5 Stellen für Kinderärzte im Planungsgebiet Limburg zugelassen, die während dessen nächster Sitzung vergeben werden können. Zudem werde in Weilmünster eine Kinderärztin mit der Zusatzbezeichnung Diabetologie tätig. Beck mahnte indes bessere Bedingungen für niedergelassene Ärzte an. "Diese wachsen nicht auf den Bäumen, es bleibt Aufgabe der Politik, hier endlich die Weichen in die richtige Richtung zu stellen", forderte er.

Im August hat der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg beschlossen, medizinische Versorgungszentren der Kinderheilkunde für die Dauer von drei Jahren mit insgesamt 300.000 Euro zu bezuschussen. Davon entfallen nach Auskunft von Landrat Michael Köberle (CDU) jeweils rund 150.000 Euro auf das Versorgungszentrum Weilburg mit der pädiatrischen Niederlassung Limburg-Weilburg und das Versorgungszentrum Medicum Mittelhessen. "Wir sind positiv gestimmt, dass es nun einen Hoffnungsschimmer für die Familien in Limburg gibt und die Versorgung durch zwei Kinderärzte gewährleistet wird", kommentierte Limburgs Bürgermeister Marius Hahn (SPD) die Entwicklung.

Ihm sei jedoch bewusst, dass dies nicht ausreichen werde. Die Stadt wolle daher mit einer Förderrichtlinie die Ansiedlung medizinischer Versorgungszentren für Kinderheilkunde unterstützen. Pro Antrag soll es einen Investitionskostenzuschuss in Höhe von maximal 50.000 Euro und ein zinsloses Darlehen von bis zu 100.000 Euro geben.

Interessieren Sie die Artikel der F.A.Z.?
Uneingeschränkter Zugriff auf diesen und alle weiteren zahlungspflichtigen F+ Inhalte auf FAZ.NET. Jetzt Abo abschließen.

Bei der Förderung von zwei Anträgen summierten sich die Kosten der Stadt auf Zuschüsse von 100.000 Euro und Darlehen von 200.000 Euro. Das Geld stehe im Haushalt noch nicht zur Verfügung, sondern müsse erst noch von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.