Menschen und Märkte: Warum die Apotheker die Zukunft ihrer Branche gefährdet sehen.

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Keine Feierlaune bei Apothekern

Die Tische waren elegant gedeckt, das Büffet reich bestückt, und auf dem Grill brutzelten die Steaks – eigentlich war in den schönen Räumen der Frankfurter Rudergesellschaft Germania alles bestens für ein launiges Sommerfest vorbereitet. Doch unter den Apothekern wollte keine rechte Feststimmung aufkommen. Zu sehr sehen sie ihre Branche von der Politik gebeutelt. "Unsere Kunden wollen keine Roboter und Drohnenlieferungen, die wollen Menschen, mit denen sie sprechen können", sagte eine Apothekerin mit Blick auf die Vorschläge aus Berlin – das sei wichtiger als ein Ministerium gegen Einsamkeit. Die Apotheker treibt nicht nur um, dass ihre Renditen sinken, weshalb viele keine Nachfolger fänden oder schließen müssten – sondern sie sorgen sich auch um ihre Patienten. "Die öffentlichen Apotheken können wegen massiver Lieferengpässe und unzureichender politischer Maßnahmen nicht mehr in vollem Umfang ihrem hoheitlichen Auftrag nachkommen, die Menschen mit Arzneimitteln zu versorgen", kritisierte der Frankfurter Apotheker und Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbands, Holger Seyfarth. Die Verantwortung dafür liege bei der Politik, hob er hervor und forderte, "unverzüglich zielführende Maßnahmen zu ergreifen, um die flächendeckende und kontinuierliche Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen". Das würde auch die Apotheker und deren Mitarbeiter entlasten, die oft lange herumtelefonieren müssten, um noch irgendwo an lebenswichtige Medikamente zu kommen.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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