Geht doch: Beim Kleiderschrank-Aufräumen im Herbst zeigt sich, ob der Schutz gegen Motten gelungen ist. Doch für Fraßlöcher gibt es kreative Lösungen und simple Wege zur Vorbeugung.
In einem schicken Feinstrickpullover stand die Kollegin neulich in der Tür. Ins Auge fielen kleine gestickte, bunte Blütenköpfe, die niedlich aussahen an dem ansonsten eher klassisch geschnittenen Oberteil.
Und so schöpften wir gleich Verdacht: "Mottenlöcher?" So war es, die Kollegin hatte das Malheur beim Umräumen ihres Kleiderschranks entdeckt.
So wie es zurzeit vermutlich vielen ergeht, die jetzt, wo es kälter wird, die T-Shirts und Sommerkleider wegpacken und die dicken Pullover wieder nach vorne holen.
Tierhaare sind gefundenes Fressen
Unbemerkt haben es beim nächtlichen Lüften in der warmen Jahreszeit die kleinen Falter ins Haus geschafft. Ihre Eier legen sie dann vorzugsweise dort ab, wo sie auch etwas zu fressen finden. Die Larven benötigen tierisches Protein für ihr Wachstum, und das finden sie in den feinen Tierhaaren der Wolle, so entstehen die typischen Fraßlöcher.
Damit es gar nicht so weit kommt, wird das Verstauen ungenutzter Textilien in Kleidersäcken empfohlen. Vorher sollten sie gewaschen werden. Wie sich überhaupt empfiehlt, gefährdete Textilien, auch Decken und Teppiche, regelmäßig auszuklopfen und in die Sonne zu legen.
Mit Lavendelblüten in Duftsäckchen und Zedernholz ist auch schon etwas zur Vorbeugung getan. Hilfreich sind auch Klebefallen mit dem Lockstoff Pheromon. Liegt ein größerer Befall vor, ist der Einsatz von Schlupfwespen zu empfehlen, die ihre Eier in Motteneier legen, die dann absterben.
Das Beispiel der Kollegin aber zeigt: Der Lieblingspullover, den die Motten offenbar auch lieb gewonnen hatten, muss nicht weggeschmissen werden. Im Freundeskreis findet sich immer eine Freundin mit praktischen Fähigkeiten, die solche Löcher mit Nadel und Faden geschickt zusammenziehen kann. Mit Glück ist sie so kreativ wie die der Kollegin und stickt noch ein paar Blüten hinein. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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