Einsatz für Artenvielfalt: Viele Falter und andere Insekten fliegen auf Pfeifengraswiesen. Allerdings finden sich Flächen dieser Art mitten in Deutschland immer seltener. Deshalb helfen Menschen nach.

Mehr News aus Hessen finden Sie hier

Landkärtchen und das Große Ochsenauge fliegen auf den Teufelsabbiss. Andere Schmetterlinge bevorzugen eher die Prachtnelke oder die auch unter Bienen beliebte Färberscharte. Nur: In der Wetterau finden solche Insekten diese Nektarquellen immer seltener vor. Da ein Mangel an Vielfalt in der Pflanzenwelt schlecht für allerlei Tiere ist, hilft der Naturschutzfonds Wetterau selbst nach. Für den guten Zweck scheuen die Dienstleister des Vereins auch mühselige Handarbeit nicht, wie der Wetteraukreis meldet. Landrat Jan Weckler (CDU) steht dem Naturschutzfonds vor. Die Gründe für den Artenrückgang seien vielfältig. "Wichtig ist es nun, passende Lebensräume wiederherzustellen und besonders seltene und gefährdete Arten zu fördern", verlautet aus dem Kreishaus in Friedberg.

In diesem Sinne nahm sich der Naturschutzfonds der Pfeifengraswiesen an, unterstützt vom Regierungspräsidium Darmstadt und dem Forstamt Nidda. Solche Wiesen entstehen auf von Bauern kaum genutzten, ungedüngten und nur einmal im Jahr gemähten Flächen. Sie gelten als in der Region stark gefährdet. Um neue Pfeifengraswiesen zu schaffen, ernteten Dienstleister des Fonds reife Samen von geeigneten Pflanzen per Hand oder bürsteten sie mit einer besondere Maschine ab.

Interessieren Sie die Artikel der F.A.Z.?
Uneingeschränkter Zugriff auf diesen und alle weiteren zahlungspflichtigen F+ Inhalte auf FAZ.NET. Jetzt Abo abschließen.

Gleichzeitig suchten Mitarbeiter neue Flächen aus und entfernten die Grasnarbe, um eine gute Grundlage für das Auskeimen der Samen und das Wachstum der Jungpflanzen zu schaffen, wie es weiter heißt. Wenn das Wetter mitspiele, sollten schon im nächsten Jahr die ersten Prachtnelken, Färberscharten und Teufelsabbisse auf ihren neuen Standorten wachsen und gedeihen. Der Mensch müsse die Artenvielfalt selbst fördern. Denn bei so selten gewordenen Arten sei es meist unwahrscheinlich, dass die Samen von allein den Weg zu passenden Wuchsorten fänden. "Hier helfen wir nach, um die regionalen Populationen zu stärken", wird Weckler zitiert. Er dankte Landwirten, die Flächen für solche Projekte zur Verfügung stellten.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.