Rahmenprogramm des Digitalgipfels: Im Frankfurter Tech Quartier, wo unter anderem das Rahmenprogramm des Digitalgipfels stattfand, ist man zufrieden.

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Mitunter mutet es etwas improvisiert an: Während vorne im Großraumbüro des Frankfurter Tech Quartiers Menschen konzentriert arbeiten, tauschen sich im hinteren Teil des Raums Zuhörer und Experten an zwei Tagen anlässlich des Digitalgipfels zu Themen rund um die Transformation oder auch die KI-Qualität und -Sicherheit aus.

Tech-Quartier-Geschäftsführerin Alice Rettig hob am Dienstagnachmittag hervor, das alles genau so gewollt zu haben, und wertete die beiden Tage mit insgesamt 400 Besuchern als vollen Erfolg. "Das Netzwerken ist das, wofür das Tech Quartier steht", sagte Rettig, die Anfang September Nachfolgerin von Sebastian Schäfer geworden war. Dass das Quartier zum Austragungsort der "Zweitevents" geworden sei, habe man nicht nur der Nähe zum Kap Europa zu verdanken, wo der eigentliche Gipfel stattfand – auch die gute Beziehung zum hessischen Digitalministerium habe dazu beigetragen.

Auch die im Tech Quartier ansässigen Start-ups hätten von den beiden Tagen profitiert – trotz des Trubels in der Nähe der Arbeitsplätze. Für sie stehe ohnehin "das Initiieren persönlicher Kontakte im Vordergrund", so Rettig, was so ohne große Hürden möglich gewesen sei.

Der zu bestreitende Weg wird lang sein

Und wer bei den kurzen Vorträgen einfach mal zuhören wollte, konnte das ebenfalls tun. So berichtete Michael von Wagner vom Umgang der Frankfurter Uniklinik mit der Künstlichen Intelligenz (KI). Dort steht derzeit die elektronische Patientenakte im Fokus, die eine einheitliche Sammlung aller relevanten Patientendaten sein soll. Doch das sei nicht die einzige Herausforderung in Sachen KI, sagte der Ärztliche Leiter der Stabsstelle Medizinische Informationssysteme und Digitalisierung.

Auch das Erarbeiten von Regeln für die Nutzung von Chatbots wie der Google-Entwicklung sei nun in vielen Kliniken nötig. Generell sei der zu beschreitende Weg noch ein langer, um unter anderem "zu lernen und die Datenqualität zu verbessern", so Wagner. Generell gebe es zudem das Problem, dass KI-Systeme "stets mit den besten Daten" trainiert würden. Doch es sei ähnlich wie bei den klinischen Studien: "In der Praxis hat man auch nicht den perfekten Patienten."

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Und so haben am Ende des Tages der Ärztliche Direktor und die vielen technikbezogenen Unternehmen im Tech Quartier eines gemeinsam: Bis es in der Praxis so gut läuft wie in der Theorie, wird wohl noch einiges an Austausch nötig sein.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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