Kassel - Hessens Waldbäume sind in diesem Jahr bei der Samenproduktion unterschiedlich erfolgreich. Nach Angaben des Landesbetriebs Hessenforst zeigen einige Nadel- und Laubbaumarten gute Ansätze, andere Arten haben die Erwartungen dagegen nicht erfüllt.

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Wie Johannes Weidig vom Landesbetrieb Hessenforst erklärt, legten zum Beispiel Buchen und Eichen im Frühjahr einen vielversprechenden Start hin und zeigten eine gute Blüte. Das habe bei den Forstleuten die Hoffnung auf eine reiche Samenproduktion der Bäume geweckt.

Bei Eichelproduktion besseres Jahr als 2023

Auch der reichliche Niederschlag sei gut für die Fruchtbildung gewesen. "Wir gingen daher von einem Mastjahr aus", sagte er. Als Mastjahre bezeichnen Forstleute Jahre, in denen Buche, Eiche, Fichte und Co. besonders viele Samen bilden. Doch dann habe es in einigen Teilen Hessens im Frühjahr Spätfrost gegeben, der die Fruchtansätze zerstört habe. "Das betrifft zum Beispiel die Eiche im Spessart", erläuterte der Experte.

"Wir gehen in den anderen Landesteilen insgesamt von einer sogenannten "Halbmast" bei der Eiche aus", erklärt er. Im Vergleich zum Vorjahr falle die Fruchtproduktion der Eiche insgesamt aber deutlich besser aus. Im Vergleich zu 2022 sei die Produktion voraussichtlich ähnlich bis etwas geringer.

Jahresproduktion ohne Einfluss auf Gesamtentwicklung

Nach jetzigem Stand erwarten die Experten von Hessenforst bei Ahorn, Lärche, Erle und Esskastanie einen guten Fruchtansatz. Bei Roteiche, Douglasie sowie Weiß- und Küstentanne werde es in diesem Jahr keinen beziehungsweise nur einen sporadischen Fruchtanhang geben, sagte Weidig.

Auf die Entwicklung des Waldes hat die Samenproduktion eines einzelnen Jahres nach Angaben des Experten aber keine Auswirkung. Sogenannte leichtsamige Baumarten wie beispielsweise, deren Samen ein geringes Gewicht haben und leicht vom Wind verbreitet werden können, produzierten fast in jedem Jahr reichlich Samen.

Klimaveränderung hat Einfluss

Bäume mit schwerem Samen wie Buche und Eiche hätten dagegen einen Turnus von mehreren Jahren, erklärte er. In den vergangenen Jahre habe sich allerdings die Tendenz abgezeichnet, dass auch diese Arten eine häufigere Fruchtbildung aufweisen. "Die klimatische Veränderung spielt dabei vermutlich eine zentrale Rolle", sagte der Experte.  © Deutsche Presse-Agentur

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