Lawinenforschung: Wenn ein Schneebrett reißt, kann eine tödliche Lawine entstehen. Darmstädter Forscher haben untersucht, welche Kräfte dafür verantwortlich sind und wie man ihre Wirkung vorhersagen kann.

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Neue Erkenntnisse aus der TU Darmstadt könnten dabei helfen, Lawinen besser vorherzusagen. Zusammen mit Kollegen aus Davos und Rostock haben Wissenschaftler einen Versuchsaufbau entwickelt, der zeigt, unter welchen Bedingungen sich in Schneeschichten Risse entwickeln. Diese können dann zum Abgang eines Schneebretts führen. Für die Experimente wurden Schneeblöcke mit instabilen Schichten auf Schlitten fixiert und in verschiedenen Winkeln geneigt. So konnten die Forscher untersuchen, welche Druck- und Scherkräfte zum Abrutschen des Schnees führten.

Unter anderem gelang es ihnen, ein Potenzgesetz zu ermitteln, das angibt, ob sich ein Riss im Schnee unter einer bestimmten Belastung ausbreiten wird. Dies könnte es ermöglichen, genauere Lawinenprognosen zu erstellen. Die Erkenntnisse lassen sich nach Ansicht der Wissenschaftler auch auf andere poröse Medien übertragen, die unter Druck- und Zugspannung stehen.

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Hierzu gehörten etwa Sedimentgesteine und Metallschäume. In der Luft- und Raumfahrt seien Werkstoffe oft ähnlichen Kräften ausgesetzt wie der Schnee auf einem lawinengefährlichen Hang, und es sei wichtig zu verstehen, unter welchen Bedingungen sich in den Materialien Risse bilden könnten.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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