Gießen/Kassel - Temposünder im Visier: Die Polizei in Hessen hat beim Blitzermarathon die Geschwindigkeit von Hunderttausenden Fahrzeugen gemessen - und zahlreiche Verstöße geahndet.
Bei der Aktion am Mittwoch von 6.00 bis 22.00 Uhr durchfuhren rund 405.000 Fahrzeuge die mehr als 250 Messstellen im Land, wie die Polizei mitteilte.
Der Anteil der Fahrer, die zu schnell unterwegs waren, lag demnach bei rund 2,7 Prozent. Im Vorjahr seien es noch 2,5 Prozent gewesen, damals durchfuhren allerdings auch nur rund 240.000 Autos die Messstellen. Der Anstieg an Messungen lasse sich unter anderem mit dem guten Wetter und mehr Messstationen erklären, hieß es.
"Erfreulich ist, dass sich der größte Teil der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer an zulässige Höchstgeschwindigkeiten gehalten hat", sagte der Leiter der Aktion, Stefan Jilg vom Polizeipräsidium Mittelhessen. Die Ergebnisse zeigten aber auch, "dass wir nicht nachlassen dürfen, durch Geschwindigkeitskontrollen die Verkehrssicherheit zu erhöhen". Besonders erschreckend seien die teils erheblichen Geschwindigkeitsübertretungen innerorts.
Hunderte Euro Bußgeld für drei Fahrer
Zwei der schnellsten Raser stellte die Polizei in Frankfurt und im mittelhessischen Bischoffen fest. Den "traurigen Geschwindigkeitsrekord" stellte laut Behörde diesmal ein Autofahrer bei Egelsbach in der Nähe von Frankfurt auf. Auf der A661 war er mit 153 Kilometern pro Stunde 83 Stundenkilometer zu schnell unterwegs. Die Folge: drei Monate Fahrverbot, zwei Punkte in Flensburg und 700 Euro Bußgeld.
Sogar 800 Euro muss ein Fahrer zahlen, der in Frankfurt bei erlaubten 50 Kilometern pro Stunde mit Tempo 128 erwischt wurde. Den 30-Jährigen erwarten zudem drei Monate Fahrverbot und ebenfalls zwei Punkte.
Ein Motorradfahrer in Mittelhessen war ebenfalls eindeutig zu schnell unterwegs. Auf der Bundesstraße 255 in Höhe Bischoffen beschleunigte er sein Krad auf 182 Kilometer pro Stunde und überschritt das Limit von 100 damit deutlich. Dafür erhielt der 38 Jahre alte Fahrer drei Monate Fahrverbot, muss 700 Euro Bußgeld bezahlen und bekommt zwei Punkte. Besonders gefährlich: Der Mann hatte eine Beifahrerin dabei - beide trugen statt Schutzkleidung nur eine Jeans, hieß es.
Unter dem Strich waren beim Blitzermarathon am Mittwoch 11.159 Fahrerinnen und Fahrer zu schnell unterwegs. 105 von ihnen erwartet nun ein Fahrverbot. Die restlichen Verstöße liegen laut Polizei im Bereich von Bußgeld- und Verwarnverfahren. Dabei können Geldstrafen und Punkte auf sie zukommen, jedoch kein Fahrverbot. © Deutsche Presse-Agentur