Schwerin - Der Bund muss aus Sicht von Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) schon jetzt entsprechende Maßnahmen in Deutschland vorbereiten, wenn der Schutzstatus für den Wolf auf europäischer Ebene gesenkt wird.

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"Um den langwierigen Prozess der erforderlichen Rechtsanpassungen auf europäischer und nationaler Ebene zu beschleunigen, wäre es zielführend, dies frühzeitig vorzubereiten", sagte Backhaus anlässlich der 103. Umweltministerkonferenz in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Von "streng geschützt" zu "geschützt"?

Es sei zu erwarten, dass die EU Anfang Dezember einen Antrag bei der Sitzung des Ständigen Ausschusses der Berner Konvention einbringe, damit der Wolf nur noch als "geschützt" statt als "streng geschützt" eingestuft werde. Die Berner Konvention ist ein 1979 verabschiedeter völkerrechtlicher Vertrag des Europarates zum Schutz europäischer wildlebender Tiere und Pflanzen. Der Konvention sind bislang 49 Staaten und die EU beigetreten.

Backhaus betonte, die Länder hätten sich auf Initiative Mecklenburg-Vorpommerns mehrfach mit Nachdruck für die Änderung des Schutzstatus des Wolfes auf europäischer und internationaler Ebene eingesetzt. Mecklenburg-Vorpommern gehört zu den Bundesländern mit den meisten Wölfen. Nach aktuellen Angaben des Schweriner Agrarministeriums gibt es Hinweise, dass die Zahl der Wolfsrudel aktuell bei 26 liegt.

Sollte es zu einer Herabstufung des Schutzstatus kommen, wäre es Weidetierhaltern aus Sicht von Backhaus nicht zu vermitteln, wenn es zu einer weiteren Verzögerung komme, bevor man in Deutschland in ein rechtssicheres und artenschutzgerechtes Wolfsmanagement eintreten können. "Hieran hängt auch ein gutes Stück politischer Glaubwürdigkeit", so der Minister.  © Deutsche Presse-Agentur

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