Göttingen - Buchenwälder sind laut einer neuen Studie stabiler, wenn man dort auch Douglasien pflanzt.

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Ein solcher Mischwald unterstütze die biologische Vielfalt, habe ein stärkeres Ökosystem und helfe auch beim wirtschaftlichen Ertrag, teilte die Universität Göttingen mit. Wissenschaftlerinnern der Hochschule hatten für ihre Untersuchung 40 Buchenwälder in Niedersachsen von 2017 bis 2022 untersucht. Die Umweltorganisation WWF Deutschland beurteilt die Ergebnisse kritisch.

Neben Douglasien, die als resistent gegen Trockenheit gelten, wurden für die Studie auch anderen Nadelbäume untersucht. Entscheidend sei, die Arten und Orte für die Anreicherung sorgfältig auszuwählen. Die Forscherinnen blickten für die Untersuchung auf reine Buchenwälder und Buchen-Mischwälder, beschränkten sich aber auf kleinere Gebiete. Die Ergebnisse wurden Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht.

Hoffnung für Nadelholz

In den vergangenen Jahren litten vor allem Fichten in Niedersachsen an Klimafolgen wie Dürre und damit verbundenem Befall durch den Borkenkäfer. Aber auch andere Baumarten wie der Buche oder Eiche setzt der Klimawandel zu. Um Wälder besser vor dem Klimawandel zu schützen, sollen bisherige Monokulturen zu Mischwäldern mit verschiedenen Baumarten umgebaut werden. Dazu werden in Fichtenwäldern bereits etwa Buchen oder auch Douglasien zugepflanzt.

Ziel der nun veröffentlichten Studie war der gegensätzliche Blick: Statt auf reine Fichtenwälder schauten die Forscherinnen auf reine Buchenwälder. Die Baumart sei aufgrund ihrer hohen Schattentoleranz dominant und komme ganz natürlich im Reinbestand vor, sagte Wissenschaftlerin Carola Paul. Dabei habe sich gezeigt, dass auch das Durchmischen von Laubwäldern mit Nadelbäumen dem Wald helfen könne.

Buchen-Douglasien-Mischung als Teillösung

Vor allem bei der Durchmischung von Buchenwäldern mit der Douglasie habe sich gezeigt, dass beide Baumarten dadurch besser mit Trockenheit zurechtkommen und ihre Überlebenschancen steigen könnten. "Dies gibt Hoffnung, wie auch in Zukunft die wichtigen Nadelholzanteile erhalten werden können", sagte die Professorin. Buchen-Douglasien-Mischungen seien dabei nur eine Teillösung.

Nadelbäume wie Fichten haben gegenüber Laubbäumen den Vorteil, dass sie schneller wachsen. In deutschen Sägewerken werde derzeit überwiegend Nadelholz verarbeitet, dass auch für langlebige Konstruktionen wie Möbel und den Hausbau genutzt wird.

WWF will naturnahe Buchenwälder

Susanne Winter von der Programmleitung Wald bei der Umweltorganisation WWF Deutschland sieht im Anpflanzen von Douglasien in heimischen Buchenwäldern "keinesfalls eine Win-win-Situation". Mische man Buchenwälder mit Douglasien oder Fichten, dann sei dies "zunächst einmal eine klare Schädigung des naturnahen Lebensraumes Buchenwald", betonte sie. "Leider erleben wir immer wieder, dass Mischungsansätze mittelfristig dazu führen, dass die Buchen nach und nach weitgehend oder ganz aus den Wäldern entfernt werden." Zurück bleibe ein zwar ökonomisch attraktiver Nadelbaum-Forst, der aber ökologisch fast wertlos sei.

Winter wies zudem auf Vitalitätsprobleme und Zuwachsverluste der Douglasie hin. Sie erklärte: "Was wir stattdessen brauchen, sind naturnahe Buchenwälder deren Vielfalt - auch der Baumarten - sich natürlicherweise etablieren kann."  © Deutsche Presse-Agentur

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