Über eine Zuwendung in Höhe von 45 500 Euro freuen sich die drei Schuldnerberatungen im Oberbergischen Kreis.

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Das Geld stammt von der Kreissparkasse Köln und Sparkasse Gummersbach – und auf das Geld seien sie angewiesen, da es eine Unterfinanzierung gebe, betonen Caritasverband Oberberg, Awo Oberberg und das Diakonische Werk im Kirchenkreis an der Agger. Ohne die Mittel müssten sie Angebot einschränken und wohl Personal entlassen.

Und das sei ausgelastet, denn pro Jahr gebe es rund 200 neue Fälle, dazu kämen noch rund 200 Fälle aus dem Vorjahr, so dass die drei Mitarbeiter rund 400 Schuldner pro Jahr betreuten, berichtete Thomas Kröger, Leiter der Schuldnerberaterstelle der Arbeiterwohlfahrt. Die Zahl der Beratungen und auch die der Mitarbeiter sei bei ihnen fast genauso, informierten Caritasdirektor Peter Rothausen und Thomas Hildner, Verwaltungsleiter des Diakonischen Werkes.

Vor allem junge Menschen und Rentner betroffen

Die Zahl der Fälle habe sich im Vergleich zum Vorjahr nicht erhöht, teilen die Schuldnerberatungen mit. Aber auch, dass neben jungen Menschen bis 30, darunter viele Frauen, und denjenigen ohne Arbeit, jetzt verstärkt auch Menschen, die voll berufstätig, teils mit mehreren Jobs, betroffen seien. Dazu hätten die deutlichen Preissteigerungen bei Energie, Lebensmitteln und Wohnen beigetragen. Auch die Altersarmut ist ein Thema, das den Beratungsstellen Sorgen macht. Immer mehr Menschen kommen mit ihrer Rente nicht mehr über die Runden, sie machten Schulden und wüssten oft gar nicht, dass sie etwa einen Mietkostenzuschuss erhalten könnten. Der Aufklärungs- und Informationsbedarf sei hoch.

Ein Phänomen ist für die Schuldnerberater ebenfalls neu: Schulden für Lebensmittel. Das liege daran, dass über das Internet entsprechende Lebensmittel angeboten würden.

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Inkasso als Geschäftsmodell

Insgesamt sei es viel zu leicht, Schulden zu machen, auch wenn man die laufenden Kredite schon nicht mehr bedienen könne. Jede Forderung werde eingetrieben, Inkasso sei für einige Unternehmen ein Geschäftsmodell geworden, so die Kritik der Berater. Sie wünschen sich zum einen mehr finanzielle Unterstützung durch das Land und eine geänderte Gesetzgebung.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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