Am frühen Mittwochmorgen (18. September) hat sich auf der Kölner Ehrenstraße eine Explosion ereignet.

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Eine Person wurde nach ersten Angaben der Polizei leicht verletzt. Später hieß es dann, es habe doch keine Verletzten gegeben.

Wie ein Polizeisprecher sagte, seien die Einsatzkräfte kurz nach 5 Uhr von einem Zeugen verständigt worden, der einen lauten Knall gehört habe. An einem Bekleidungsgeschäft in der Ehrenstraße 34 sei es zu der Explosion gekommen. An dem Gebäude seien Fensterscheiben geborsten. Die Feuerwehr musste einen leichten Brand löschen.

Explosion auf Ehrenstraße: Polizei sucht Zeugen

Auf einem Video, das dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vorliegt (siehe oben), ist eine Person zu sehen, die nach und nach Kleidung aus dem brennenden Laden wirft. Ein Polizeisprecher sagte, eine Person habe noch vor Ort und vor Eintreffen der Feuerwehr versucht, den Brand einzudämmen. Sie sei unverletzt geblieben und später als Zeuge vernommen worden.

Die Polizei sucht nach weiteren Zeugen und fahndet nach einem circa 1,80 Meter großen, schlanken Mann. Er soll die gläserne Eingangstür eingeschlagen, eine Einkaufstüte mit einem Brandsatz im Geschäft platziert und in Richtung Mittelstraße geflüchtet sein.

Explosion vor LFDY-Store in Köln

Der betroffene Bereich der Ehrenstraße zwischen Apostelnstraße und Alte Wallgasse wurde abgesperrt. Die Polizei sicherte mehrere Stunden lang die Spuren.

Bei dem Bekleidungsgeschäft handelt es sich um den LFDY-Store in Köln. Wie auf Bildern zu sehen ist, wurde der Eingangsbereich massiv beschädigt. LFDY steht für "Live Fast Die Young", hinter dem Namen steht ein Streetwear-Unternehmen mit Hauptsitz in Düsseldorf. LFDY betreibt Geschäfte in ganz Europa und ist insbesondere bei Jugendlichen sehr beliebt. Die Filiale in Köln wurde erst vor zwei Jahren mehrere Monate aufwändig renoviert und im November 2022 wiedereröffnet.

Explosion auf Kölner Hohenzollernring

Der Vorfall ähnelt laut Polizei der Explosion vor dem Club "Vanity" auf dem Hohenzollernring in der Nacht zu Montag. Hier war eine Person leicht verletzt worden. Der Tatort vom Mittwoch liegt nur wenige 100 Meter vom Hohenzollernring entfernt. Mit Aufnahmen auf einer Überwachungskamera sucht die Polizei auch in diesem Fall nach Zeugen. Eine mit einem Kapuzenpullover bekleidete Person war auf dem Überwachungsvideo zu sehen, die den Sprengsatz ablegt und anzündet. Die Ermittlungen in dem Fall laufen unter Hochdruck.

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Es gibt Spekulationen, nach denen der Vorfall auf das Konto der sogenannten "Mocro-Mafia" gehen könnte. Dabei handelt es sich um Gruppierungen der organisierten Kriminalität, die vor allem in den Niederlanden aktiv sind. Allerdings werden den Kartellen in den vergangenen Monaten auch Taten in Köln-Rodenkirchen, Köln-Mülheim, Buchheim und Zündorf sowie in anderen deutschen Städten zugeschrieben. Die Polizei betonte allerdings am Mittwoch, dass man noch ganz am Anfang der Ermittlungen stehe. (cme)  © Kölner Stadt-Anzeiger

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