Im kommenden Schuljahr bieten zwei Leverkusener Gymnasien zum ersten Mal inklusiven Unterricht an. "Der Bedarf an Plätzen für gemeinsames Lernen ist in den letzten Jahren um 50 Prozent gestiegen", sagt Schulamtsleiterin Nicole Gatz vor dem Bildungsausschuss.
Da es Obergrenzen gebe, wie viele Kinder mit inklusivem Förderbedarf pro Klasse aufgenommen werden dürfen, müssen sich mehr Schulen daran beteiligen – und erstmals eben auch Gymnasien: Das Schlebuscher Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und das Wiesdorfer Lise-Meitner-Gymnasium. Rund 140 Kinder mit Inklusionsbedarf wechseln im kommenden Schuljahr an eine weiterführende Schule. Ob diese wirklich an Regelschulen oder einer Förderschule unterkommen, sei aber letztendlich die Entscheidung der Eltern, sagt Gatz.
Die Anmeldephase für das Schuljahr 2025/26 ist seit dem 7. März abgeschlossen. In dieser Woche finden letzte Abstimmungen zwischen Schulträger, Schulaufsicht und Schulleitungen zur Klassenbildung statt, danach sollen die Zu- und Absagen verschickt werden. Die Anmeldezahlen hat Andrea Werner, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Schulen in der Stadt, vor dem Bildungsausschuss präsentiert.
Gesamtschule Schlebusch lehnt fast die Hälfte ab
Wie üblich musste die Gesamtschule Schlebusch im vorgezogenen Anmeldeverfahren mehr als 150 Bewerbungen ablehnen: Von 346 Anmeldungen bekamen 189 Kinder eine Zusage. An der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Rheindorf haben sich 199 Kinder angemeldet – sie werden alle einen Platz bekommen.
Zu viele Anmeldungen für das Platzangebot gab es auch an der Theodor-Heuss-Realschule, die nach Ostern endgültig in die flutsanierte Opladener Schule zurückziehen soll – von 149 Anfragen wurden 135 positiv beschieden. An den Gymnasien gibt es einen Überhang am Lise-Meitner-Gymnasium (164 Anmeldungen) und am Landrat-Lucas-Gymnasium (199 Anmeldungen), am Werner-Heisenberg-Gymnasium gehen Anmeldungen (118) und Platzangebot genau auf. "Wir klären aktuell noch, wo eventuell ein weiterer Zug eröffnet werden kann", sagt Werner. Daher sei noch nicht klar, ob und wo an Gymnasien Absagen gemacht werden müssten.
Freie Kapazitäten gibt es noch am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium (126 Anmeldungen), an der Realschule am Stadtpark (107 Anmeldungen), Montanus-Realschule (94 Anmeldungen), der Rheindorfer Gesamtschule und beiden Hauptschulen.

Werner verspricht: "Alle Leverkusener Schülerinnen und Schüler werden einen Platz an der gewünschten Schulform im Stadtgebiet bekommen." Aber nicht unbedingt an der gewünschten Schule. Die Bescheide werden zu einem einheitlichen Zeitpunkt in den kommenden Wochen verschickt. © Kölner Stadt-Anzeiger