Wird die Justizvollzugsanstalt Erlenhof (JVA) um eine sogenannte Rotationsanstalt erweitert? Das NRW-Justizministerium äußert sich auf Anfrage dieser Zeitung nicht konkret, lässt aber auch keine Zweifel an einem Neubau aufkommen.

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Es treffe zu, dass auf dem Areal, das teilweise bereits durch die Anstalt des offenen Vollzuges genutzt werde, der Neubau einer Rotationsanstalt in Erwägung gezogen werde, heißt es seitens des Ministeriums. Eine Machbarkeitsstudie des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW sei zu dem Ergebnis gekommen, "dass der Bau einer Anstalt des geschlossenen Vollzuges mit 640 Haftplätzen auf dem Gelände grundsätzlich möglich ist."

JVA in Euskirchen: Pläne sind im Anfangsstudium, Kanalsanierung läuft bereits

Direkten Einfluss auf die bestehende Liegenschaft und die derzeit genutzten Gebäude des Erlenhofs hätte der Neubau nicht. Er werde davon nicht tangiert, so das Ministerium.

Da sich die Planungen "aktuell noch in einem frühen Anfangsstadium befinden, können gegenwärtig zum Investitionsvolumen keine belastbaren Aussagen getroffen werden", heißt es weiter. Das Ministerium sagt auch: Zu einem konkreten Fertigstellungstermin könne man ebenfalls keine genauen Angaben machen. Aber, dass überhaupt ein Fertigstellungstermin – wenn auch in der Zukunft – im Raum steht, dürfte aufhorchen lassen.

Nach Informationen dieser Zeitung sind landesweit zwei neue Rotationsanstalten geplant, um den Sanierungsstau in den Haftanstalten angehen zu können. Um ein in die Jahre gekommenes Gefängnis sanieren zu können, sollen die Strafgefangenen in eine der Rotationsanstalten umgesiedelt werden.

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Ist die Sanierung beendet, können die Häftlinge in das renovierte Gefängnis zurückkehren und die aus dem nächsten Gefängnis für die Dauer der Sanierung in der Rotationsanstalt einziehen. Laut Ministerium belaufen sich die Kosten für den Neubau eines solchen Gefängnisses auf mindestens 770 Millionen Euro. Rund um den Erlenhof laufen bereits Arbeiten. Es wird das Kanalnetz saniert. Die Stadt Euskirchen äußerte sich am Freitag nicht zu einem möglichen Neubau.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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