In Deutschland ist erstmals die neue Variante des Mpox-Virus nachgewiesen worden. Die Person habe sich im Ausland mit der sogenannten Klade Ib infiziert, teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstag in Berlin ohne Nennung von Details zu dem Krankheitsfall mit.

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Der Fall wurde in Köln nachgewiesen, wie das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium mitteilte. Der Erreger wurde demnach schon am vergangenen Freitag nachgewiesen.

Der Patient sei 33 Jahre alt und habe die Infektion wahrscheinlich in einem ostafrikanischen Land erworben, hieß es weiter. Er befinde sich seit dem 12. Oktober in stationärer Behandlung und sei derzeit in Isolation. In welchem Krankenhaus der Patient behandelt wird, wurde zunächst nicht bekannt. Behörden betonen generell, dass die Krankheit nicht leicht übertragbar ist.

Köln: Erster Fall neuer Mpox-Variante in Deutschland nachgewiesen

In Schweden war Mitte August der erste Fall mit dieser Mpox-Virus-Variante außerhalb des afrikanischen Kontinents bestätigt worden. Infektionen mit der Klade IIb gibt es bereits seit Mai 2022 in vielen Ländern, auch in Deutschland. Todesfälle wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge hierzulande noch nicht registriert. "Das RKI geht aktuell weiterhin nicht von einer erhöhten Gefährdung durch Klade-I-Viren in Deutschland aus, beobachtet die Situation aber sehr genau und passt seine Empfehlungen bei Bedarf an", hieß es auf der Webseite der Behörde.

Zu den Mpox-Symptomen zählen ein typischer Ausschlag sowie häufig auch allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Tödliche Verläufe sind selten, gerade in Ländern mit guten Behandlungsstandards.

Mpox-Virus: Erstmals neue Variante in Deutschland nachgewiesen

Bei Klade Ib treten vermutlich häufiger schwerere Krankheitsverläufe auf als bei Klade IIb, und sie soll ansteckender sein. Gesicherte Angaben dazu gibt die Datenlage derzeit allerdings noch nicht her.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im August wegen der zunehmenden Mpox-Verbreitung in Afrika eine "Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite" erklärt. Das ist die höchste Alarmstufe, die Behörden in aller Welt zu erhöhter Aufmerksamkeit bringen soll. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen zeigte sich besorgt über die Geschwindigkeit, mit der sich Mpox in Afrika ausbreitet.

Nach dem Bekanntwerden des Falls in Schweden hieß es, die betroffene Person habe sich zuvor in Afrika aufgehalten. Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC rechnete schon länger mit weiteren eingeschleppten Fällen in Europa.

Das Mpox-Virus wird vorwiegend beim engen Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen, etwa beim Sex oder beim engen Umarmen, Massieren und Küssen. Die Affenpocken-/Mpox-Infektion ist eine meldepflichtige Erkrankung, bei der der Name der betroffenen Person angegeben werden muss. "Bei Verdacht oder Nachweis werden die Betroffenen durch unser Gesundheitsamt kontaktiert", informiert die Stadt Köln.

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Es gibt Pockenimpfstoffe, die auch gegen Mpox wirken, das Risiko eines Krankheitsausbruchs reduzieren und den Krankheitsverlauf abmildern. Die deutsche Impfkommission Stiko empfiehlt die Verwendung derzeit nur bestimmten Risikogruppen. (pst/dpa)  © Kölner Stadt-Anzeiger

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