"Wir sitzen doch alle im selben Boot" sollte eigentlich eine Aufforderung sein, um für mehr Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Personen zu werben.

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Wenn diese im Boot befindlichen Personen jedoch alle eine andere Richtung im Sinn haben, in die sie den Kahn steuern möchten, ist jeder gut gemeinte Vorsatz schnell vergessen.

Mit diesen und ähnlichen Sorgen des Alltags hatten sich auch Heike Kati Barath und Paul Schwer in zahlreichen ihrer Kunstwerke beschäftigt, die in den Ausstellungsräumen der Galerie Roy in Zülpich zu sehen sind. Unter dem Titel "Wie geht's?" befassen sich die Künstler mit gesellschaftskritischen Fragen und lassen Besucher anhand von Bildern und Skulpturen an ihrer Gedankenwelt teilhaben.

Die Künstler sind nie frei von äußeren Einflüssen

"Obwohl man sich als Künstler gerne in sein Atelier zurückzieht, um völlig ungestört arbeiten zu können, kann man sich doch nie völlig von äußeren Einflüssen freimachen", meinte Paul Schwer während der Vernissage. So seien seine farbenprächtigen Skulpturen zwar nicht in erster Linie aufgrund politischer und gesellschaftlicher Beweggründe entstanden, dennoch könne man auch diesen Aspekt nachträglich häufig sehr gut einbringen.

"Ich nutze bereits bestehende Fotografien und Gemälde, um aus ihnen neue Kunstwerke zu schaffen", so der Künstler. Oft verbinde er dabei Darstellungen natürlicher und architektonischer Motive, um die schönen Seiten beider Kreationen gegenüberzustellen. "Je nach Beleuchtung und Blickwinkel ergibt sich immer wieder ein anderes Bild. Dass ich für meine Skulpturen auch gerne Materialien recycle, ist ein weiterer dieser zahlreichen Denkanstöße, die die unterschiedlichen Eindrücke hinterlassen sollen", so Schwer.

Werke in Zülpicher Galerie regen zum Nachdenken an

Kunst zu schaffen, die nicht nur schön aussehe, sondern auch zum Nachdenken anregen solle, sei auch ihr Ziel, so Heike Kati Barath. Ihre auf den ersten Blick recht simpel gehaltenen Darstellungen halten bei näherer Betrachtung immer das ein oder andere Detail versteckt, das den Gesamteindruck komplett kippen kann. Die Abbilder zweier Menschen im Adamskostüm hatten beispielsweise zwar bei ihrer Kleidung gespart, aber dennoch großen Wert auf ein modernes Smartphone gelegt, das beide gebannt in Händen halten.

"Bei Spaziergängen durch die Stadt fällt mir immer häufiger auf, dass alle ihre gesamte Aufmerksam nur noch auf diesen kleinen Bildschirm gerichtet halten", erklärte die Künstlerin.

Den Wert vieler technischer Errungenschaften will Heike Kati Barath mit diesen Bildern keineswegs schmälern, dennoch bemängelt sie den übermäßigen Fokus, der ihnen geschenkt wird. "Aus vielen Bereichen des täglichen Lebens ist das Smartphone gar nicht mehr wegzudenken. Ich finde es nur schade, dass wir dadurch oft den Blick für unsere Umgebung verlieren, so wie es die Figuren in meinen Bildern tun."

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Bis Samstag, 25. Januar 2025, können die Werke von Heike Kati Barath und Paul Schwer in den Räumen der Galerie Roy, Nideggener Straße 25, in Zülpich besichtigt werden. Die Ausstellung mit dem Titel "Wie geht's?" kann mittwochs bis freitags zwischen 14 und 19 Uhr und samstags zwischen 11 und 15 Uhr sowie nach vorheriger Vereinbarung unter Tel. 0 22 52/83 50 27 0 oder per E-Mail unter galerie@galerieroy.de besichtigt werden.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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