Mit Lichterketten und einem kleinen Umzug zum Strand haben Marnie und Jona Pollkläsener aus Gummersbach sowie ihre beiden Söhne Marlo (9) und Malte (4) jüngst das neue Jahr an der portugiesischen Algarve begrüßt.
"Wir haben gleich zweimal gefeiert. Erst zur deutschen Zeit, und eine Stunde später haben wir auch das portugiesische Neujahr begrüßt", berichtet Marnie Pollkläsener.
Anfang November hat sich die Familie aus dem Oberbergischen auf den Weg gemacht, um die Welt zu bereisen, da Jona Pollkläsener als Berufssoldat mit vielen Auslandseinsätzen viel Zeit mit seinen Kindern verpasst hat. Diese soll nun aufgeholt werden. Unterwegs ist die Familie mit einem Expeditionsmobil, das Jona Pollkläsener vor der Reise aufwendig umgebaut hat, sodass die vierköpfige Familie samt Hund Oskar darin wohnen kann.
"Die bisherigen Wochen waren toll und wir fühlen uns wohl auf unserer Reise. In den ersten Nächten in der freien Natur habe ich noch etwas unruhig geschlafen, mittlerweile habe ich mich aber daran gewöhnt", erzählt Marnie Pollkläsener. Auf Campingplätzen möchten die Gummersbacher eher nicht unterkommen. Sie bevorzugen Stellplätze in der Natur. "Zurzeit stehen wir auf einem Parkplatz mit Blick aufs Meer", so die 32-Jährige.
Gestartet waren die Oberberger vor knapp zwei Monaten zunächst in Richtung Frankreich, mit vielen Stopps an kleineren Orten, aber auch in der Stadt Carcassonne. "Meine Schwiegermutter hat uns anfangs begleitet. Einmal hat es nachts laut an unserer Türe gerappelt, da fing die Reise schon gut an", berichtet Marnie Pollkläsener, dass die Weltreise nicht nur sorgenfreie Momente mit sich bringt.
Denn kaum hatte das Expeditionsmobil spanischen Boden erreicht, musste auch schon die erste Panne behoben werden. "Ein Filter in der Hydraulik war kaputt. Deswegen mussten wir eine Werkstatt aufsuchen", berichtet Pollkläsener. Gar nicht so einfach, denn für den großen Mercedes-Bomber kam nur eine Lkw-Werkstatt infrage. Diese fand die Familie schließlich nahe der Sierra Nevada, einer beeindruckenden Gebirgslandschaft. "So etwas habe ich noch nie gesehen", schildert die Mutter eines der vielen Highlights, die die Oberberger bereits erleben durften.
Nach Einbau des Ersatzteils ging es weiter nach Portugal. "Dort hatten wir von Anfang an vor, die Weihnachtstage und den Jahreswechsel zu verbringen", berichtet Pollkläsener. Da ihre Mutter die Feiertage mit ihnen verbrachte, ging es ausnahmsweise auf einen Campingplatz bei Albufeira. "Meine Mutter hat es sich nicht nehmen lassen, ein Weihnachtsessen zu kochen – mit Kartoffeln, Rotkohl und Gulasch", verrät sie. Und auch ein kleiner Tannenbaum wurde geschmückt – für etwas Weihnachtsstimmung und, weil es Tradition ist.
An der Algrave haben die Oberberger derweil viele weitere Deutsche getroffen. Marnie Pollkläsener erzählt: "Hier gibt es tatsächlich eine ganze Community. Einige leben hier, andere überwintern hier und wiederum andere sind genauso auf Reisen wie wir." So wurde auch Silvester mit anderen Familien gefeiert, die die Gummersbacher vor Ort kennengelernt haben.
Die Zeit an der Algarve bleibt für die Gummersbacher auch in den nächsten Tagen und Wochen ihr Domizil. "Die Landschaft hier ist einfach toll und beeindruckend", sagt Marnie Pollkläsener und ergänzt: "Die Jungs lieben es, unterwegs zu sein. Sie haben sich in der kurzen Zeit so schnell weiterentwickelt, auch was das Miteinander angeht. Sie können einfach Kind sein. Alltagsstress und Druck spüren wir gar nicht mehr, seit wir unterwegs sind. Das genießen wir alle sehr."
Auf die Schule soll der neunjährige Marlo aber auch auf der Weltreise nicht verzichten. Jeden Morgen nimmt er sich Zeit für Aufgaben. Und er lerne auch aus der Situation heraus, berichtet seine Mutter. So wurde die Sichtung einer Gottesanbeterin kurzerhand dafür genutzt, um einen Steckbrief über das Tier zu erstellen. Abends folgte ein Referat.
Nach Portugal steht ein längerer Aufenthalt in Marokko auf dem Reiseplan der Oberberger. Mit der Fähre möchten die Pollkläseners übersetzen. Damit er einreisen darf, muss Hund Oskar jedoch zunächst einen Bluttest machen und seine Reinheit nachweisen. Das ist Vorschrift. Die weitere Reiseroute soll zudem über Italien, Griechenland und die Türkei führen. "Zu sehr vorausplanen wollen wir aber nicht und uns die Spontanität auf unserer Reise beibehalten", betont Marnie Pollkläsener.
Instagram-Kanal: Ihre Weltreise und ihre Erlebnisse hält Familie Pollkläsener aus Gummersbach auf dem Instagram-Kanal "Pollis on Tour" fest. Dort sind neben den Reiseeindrücken auch viele Videos von der Vorbereitung zu sehen.
instagram.com/pollis.on.tour © Kölner Stadt-Anzeiger
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