Kölns Bevölkerung wächst, in den Bevölkerungsgruppen gibt es aber deutliche Unterschiede. Das zeigt ein Bericht des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik, der die Bevölkerungsentwicklung im Jahr 2023 in den Blick nimmt.

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Die Zuzüge sanken im Vergleich zum Vorjahr um rund 8.000 auf 58.189. Allerdings war 2022 aufgrund der vielen Geflüchteten aus der Ukraine ein Ausnahmejahr. So lag denn auch die Zuzugszahl nur leicht unter dem Schnitt der letzten zehn Jahre, der den Zuzug vieler Geflüchteter in den Jahren 2015 und 2016 sowie 2022 mit umfasst.

Die Fortzüge blieben mit 53.690 im Vergleich zum Vorjahr (53.186) relativ konstant und lagen leicht unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Unter dem Strich führte das zu einem Wanderungsplus (mehr Zuzüge als Fortzüge) von 4.499. Insgesamt lebten am Stichtag, 31. Dezember 2023, 1.095.520 Menschen in Köln – die Auswertungen beziehen sich auf Personen mit einem Wohnsitz in Köln.

Familien zieht es aus der Stadt

Je nach Bevölkerungsgruppe zeigen sich deutliche Unterschiede. Köln ist vor allem für junge Erwachsene attraktiv: Die Gruppe der 18- bis 29-Jährigen ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 10.000 gewachsen, so wie in den letzten Jahren auch.

Für Familien mit Kindern sieht es anders aus. Sie ziehen vermehrt aus dem Kölner Stadtgebiet hinaus. Der Anteil der Kinder an allen Fortgezogenen in die Wohnungsmarktregion, also den Umkreis von Köln, war mit 16,1 Prozent überdurchschnittlich hoch. Und: Ausschließlich in Jahren mit vielen Zuzügen Geflüchteter (2015, 2016, 2022) gab es ein Wanderungsplus bei Kindern.

Für den sinkenden Anteil an Kindern in der Bevölkerung sorgt auch die Geburtenzahl: Im Vergleich zu 2022 ist sie um 7,3 Prozent auf 9.099 gesunken. Mit 1,06 Kindern pro Frau lag die zusammengefasste Geburtenziffer auf dem niedrigsten Wert in Köln seit jeher.

Zuzüge aus dem Ausland

Es sind vor allem die Zuzüge aus dem Ausland, die Kölns Bevölkerung wachsen lassen. Sie gingen zwar im Vergleich zu 2022 um fast 7.000 deutlich auf 21.244 zurück, übertrafen aber die Fortzüge dorthin (7.275). Die deutschen Zugezogenen (30.309) machten damit wieder mehr als die Hälfte der Zugezogenen aus (52,1 Prozent). Die stärksten ausländischen Zuzugsgruppen kamen 2023 wie im Vorjahr aus der Ukraine, gefolgt von der Türkei und Syrien.

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Die meisten Fortzüge aus Köln erfolgten nicht mehr wie in früheren Jahren in die angrenzende Wohnungsmarktregion (13.576), sondern in weiter entfernte Regionen in Nordrhein-Westfalen (15.715). Die Region mit dem größten Wanderungsminus, wenngleich mit sinkender Tendenz, ist weiterhin der Rhein-Erft-Kreis, dorthin zogen 2.144 mehr Menschen als von dort kamen.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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