Wirklich neu ist der "Neue" nicht. Mit Beginn des neuen Schuljahres hat Christoph Straube (56) die Leitung der Gesamtschule Marienheide übernommen, nachdem sein Vorgänger Wolfgang Krug pensioniert wurde.

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Straube kennt die Schule an der Pestalozzistraße in- und auswendig. Seit 26 Jahren arbeitet er hier als Lehrer für Mathematik und Chemie, die vergangenen 13 Jahre war er stellvertretender Schulleiter.

"Diese lange Kontinuität zeigt, dass ich mich in Marienheide schon immer sehr wohlgefühlt habe und nie Bestrebungen hatte, an einer anderen Schule zu unterrichten", schreibt der Pädagoge auf der Internetseite "seiner" Schule. Auch wenn er als Schulleiter viele verschiedene Aufgaben hat und er mit Schulträger, Schulaufsicht, mit Eltern und Kollegen verhandeln muss – so machen ihm die sieben Stunden, die er wöchentlich als Lehrer vor der Klasse steht, besondere Freude.

Seit 26 Jahren als Lehrer in Marienheide

Mit 1100 Schülerinnen und Schülern und 120 Pädagogen ist die Gesamtschule Marienheide eine der größten Schulen in ganz Oberberg. Das Einzugsgebiet reicht bis nach Hückeswagen und in den Märkischen Kreis, deutlich mehr als die Hälfte der Schüler sind Pendler. Die Größe der Schule mit fünf Parallelklassen in einer Stufe ermöglicht ein breites Angebot an Kursen und Arbeitsgemeinschaften.

Die Jugendlichen und ihre Eltern können zudem unter verschiedenen Profilklassen wählen, je nach Neigung mit den Schwerpunkten Sport oder Mathematik und Naturwissenschaften. Wie in allen Gesamtschulen in NRW wird auch in Marienheide im Ganztag unterrichtet, in der Mittagspause können sich Schüler und Lehrkräfte in der Mensa stärken, die vom Caterer "Bergischer Genuss" beliefert wird.

Gesamtschule ist digital gut ausgestattet

Stolz ist Straube auf die gute digitale Ausstattung der Schule. Alle Klassenräume verfügen über digitale Tafeln, es gibt flächendeckendes W-Lan, darüber hinaus erhalten alle Schüler ein Leih-iPad. "Wir sind der Marienheider Verwaltung und Politik sehr dankbar für die breite Unterstützung." Die Digitalisierung auszubauen, ist eines der Ziele, die sich Christoph Straube gesetzt hat, aber mit Augenmaß. Computer und elektronische Bücher sollen nicht in allen Fällen das gute alte Buch ersetzen. "Unsere Fachschaft Deutsch hat entschieden, weiterhin auf Papierbücher zu setzen", sagt der Schulleiter.

Der Schulalltag ist nicht immer nur Zuckerschlecken. Die Folgen der Corona-Pandemie und der Schulschließungen seien nach wie vor in allen Jahrgängen zu spüren. Marienheide setzt auf Inklusion, rund 80 Schülerinnen und Schüler mit festgestelltem Förderbedarf besuchen die Schule. Damit Inklusion gelingen kann, verfügt die Schule über eine große Bandbreite an Personal. In jeder Klasse unterrichten zwei Klassenlehrer, sie werden unterstützt von Erziehern, Sozialpädagogen und Sonderpädagogen. Bei Klassenarbeiten wird differenziert. Schüler mit Förderschwerpunkt "Lernen" erhalten andere Aufgaben als ihre Mitschüler.

Aktuell besuchen 34 Mädchen und Jungen aus der Ukraine, die vor dem Krieg in ihrer Heimat nach Deutschland geflohen sind, die Schule in Marienheide. Ihre Integration ist eine Herausforderung. Manche der Jugendlichen würden schon nach kurzer Zeit Anschluss finden und schnell lernen, Deutsch zu sprechen, so Straube. Aber leider gebe es auch ukrainische Schüler, die nach zwei Jahren noch kaum integriert seien. Das Verhältnis zwischen Jugendlichen, die aus Russland kommen, und den jungen Ukrainern sei angespannt. Auch mit arabischstämmigen Jugendlichen gebe es mitunter Konflikte.

Ein anderes, altbekanntes Problem ist die Verkehrssituation, vor allem morgens vor Schulbeginn, wenn viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen und sich dabei auch nicht von Durchfahrts- und absolutem Halteverbot stoppen lassen. In Zusammenarbeit mit einem Fachbüro soll jetzt ein neues Verkehrskonzept entstehen, bei dem die Schüler mit einbezogen werden.

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Zur Person Christoph Straube, geboren 1968 in Bielefeld, studierte Mathematik und Chemie. Nach dem Referendariat in Münster kam er 1998 an die Gesamtschule Marienheide. 13 Jahre lang war er hier stellvertretender Schulleiter. Im Sommer 2024 wurde der langjährige Schulleiter Wolfgang Krug pensioniert, Christoph Straube rückte nach. Der 56-Jährige lebt in Wermelskirchen. In seiner Freizeit kümmert er sich um seine zwei Hunde, Straube fährt gerne Fahrrad und kocht, zudem trifft er sich an den Wochenenden regelmäßig mit seiner Tochter, die in Bonn studiert.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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