"Keiner hat an uns geglaubt", sagt Susanna, genannt Susi, Nowak heute am Tag ihrer Diamanthochzeit. Es waren 60 bewegte Jahre, die nun hinter dem Ehepaar Susanna (78) und Jürgen (81) Nowak liegen.

Mehr News aus Nordrhein-Westfalen finden Sie hier

Kennengelernt haben sich die Kerpenerin und der in Niederschelden bei Siegen geborene Siegerländer 1963. Er diente seit dem 1. April 1963 in der Boelcke Kaserne in Nörvenich, sie war bei Stüssgen in Köln-Lindenthal tätig. "Wenn du ein anständiges Mädchen kennenlernen willst, dann warte an der Kirche, bis der Chor herauskommt", rieten ihm die Kumpels. Das tat er an der Stiftskirche. "Dann kam der Blondschopf heraus und es war um mich geschehen", erzählt Jürgen Nowak.

Heimliche Rendezvous

Ihre Eltern waren sehr streng und so fanden ihre "Rendezvous" heimlich statt. Als er sie in Abwesenheit der Eltern besuchte und diese plötzlich früher als geplant zurückkehrten, kam es zum ersten Zusammentreffen. Er war dann mal schnell weg.

Kinderwagen anstelle des Traumautos

Patenonkel Jakob Abels führte den jungen Mann, den er für passabel hielt, Mitte 1963 in die Familie ein. Er wurde schnell zum gern gesehenen Gast. So sehr sogar, dass Vater Adolf Fichna bereit war, ihm sein Traumauto, einen Karman Ghia, zu finanzieren. Es wurde dann aber ein Kinderwagen, denn Susanna Fichna war schwanger.

Am 18. September 1964 heirateten sie standesamtlich in Kerpen, tags darauf in der Stiftskirche, und bezogen zwei Zimmer im Elternhaus der jungen Frau. Am 2. April 1965 wurde Sohn Bernd geboren.1966 zog die junge Familie nach Mödrath.

Beruflich durchlief der Senior diverse Stationen. Von 1964 bis 1968 war er bei Ford als Dreher im Werkzeugbau tätig. Als Sohn Ralf am 4. April 1968 geboren wurde, wechselte Jürgen Nowak zur Berlinischen Lebensversicherung, 1974 zu Stein & Müller GmbH und machte sich 1980 selbstständig. Seine Firma, die sich mit Betriebsumzügen und Reinigung beschäftigte, sei in Europa "Mode" gewesen, berichtet Nowak stolz.

2002 ging er in Rente, um dann mit seiner Frau auf Fahrrädern "diese Republik" zu erkunden. So fuhren sie entlang der Ems, der Elbe, des Rheins und des Neckars. Machten Städtetouren und bereisten Taiwan, Hongkong und Dubai.

Zur Familie gehören auch zwei Enkel

2014 bezogen sie ihr Eigenheim in Kerpen. Die Nowaks sind ein aktives Paar. 1968 wurden sie im Mödrather Karneval zum Prinzenpaar gewählt und sind über viele Jahre Mitglied in diversen Vereinen.

Vielen Dank für Ihr Interesse
Um Zugang zu allen exklusiven Artikeln des Kölner Stadt-Anzeigers zu erhalten, können Sie hier ein Abo abschließen.

Gefeiert wird das große Fest mit der Familie, zu der auch zwei Enkel gehören. "Ich habe eine starke Frau, die stets hinter mir gestanden hat", sagt Jürgen Nowak. Und Susi Nowak fügt verschmitzt hinzu: "Ich habe ihn stets mit Humor ertragen."  © Kölner Stadt-Anzeiger

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.