Die Zahl der Einbrüche hat wieder zugenommen. Der Grund, so Ulrich Linden, Leiter der Euskirchener Kriminalpolizei, liegt auf der Hand: Die dunkle Jahreszeit ist da.

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Bevorzugt suchen Einbrecher die Häuser in den Abendstunden heim, und nicht etwa in der Nacht, wo sie damit rechnen müssen, auf die Hausbesitzer zu stoßen.

Sie werden in der Dunkelheit schlechter gesehen und können sich oft angesichts der Beleuchtung in den Häusern ein Bild davon machen, ob die Besitzer zu Hause sind oder nicht. Denn eine Konfrontation mit Bewohnern wollen Einbrecher in der Regel vermeiden.

Auch über die Herkunft der Einbrecher hat die Polizei Erkenntnisse. "Natürlich gibt es auch Täter aus der Region", sagt Linden: "Doch deutlich häufiger sind es organisierte Tätergruppen, die von der Rheinschiene anreisen." Dabei nutzen sie gern die Autobahn, über die sie nach der Tat mit ihrer Beute auch schnell wieder wegkommen. Selbst abgelegenere Dörfer des Südkreises werden nicht verschont, wie am 1. November der Einbruch in drei Wohnhäuser in Udenbreth verdeutlichte.

Kreis Euskirchen: In einem Aufwasch wurde auch eifrig geblitzt

Auf der Jagd nach Einbrechern hat die Polizei daher besonders die großen Verbindungsstraßen und Hauptverkehrsadern im Blick, wie Autofahrer am Dienstag erfuhren. Im Bereich der B 266 in Höhe des Abfallwirtschaftszentrums in Strempt und an den Autobahnabfahrten in Weilerswist wurde massiv kontrolliert.

Mit einem starken Aufgebot an Polizisten sowie THW-Helfern aus Euskirchen, die für Ausleuchtung und wärmende Unterstellmöglichkeiten sorgten, wurden über viele Stunden insgesamt 243 Fahrzeuge mit 428 Personen kontrolliert. Ziel des Fahndungs- und Kontrolltages war vor allem die Bekämpfung der Eigentumskriminalität. In einem Aufwasch wurde aber auch die Verkehrssicherheit der Autos unter die Lupe genommen. Und es wurde eifrig geblitzt.

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, trotz der geschulten Augen der Polizisten gerade in der Zeit auf eine anreisende Tätergruppe zu treffen, überschaubar war, ist die Bilanz beachtlich: eine Strafanzeige, 132 Ordnungswidrigkeiten, 33 Beanstandungen bei Fahrzeugen und 107 Verstöße im Kfz-Bereich wurden registriert.

Unter anderem wurde ein 26-jähriger Mann aus Aserbaidschan kontrolliert. Er wurde aufgrund des Verdachts des illegalen Aufenthaltes vorläufig festgenommen und zur Euskirchener Polizeiwache gebracht. Ein 39-Jähriger aus Weilerswist wurde wegen eines offenen Haftbefehls festgenommen.

Landrat Markus Ramers, der die Polizisten während der Kontrolle besuchte, wies darauf hin, dass neben der eigentlichen Fahndung und den Erkenntnissen über mögliche Reisebewegungen von Tätern auch andere Aspekte wichtig seien.

Es gelte für die Polizei, Präsenz zu zeigen. Nicht nur für mögliche Täter, die durch derartige Aktionen abgeschreckt werden könnten, sondern auch für das Sicherheitsbedürfnis und -gefühl der Bürger.

Ramers verwies auf das erfolgreiche Beispiel der Strategischen Fahndung in Euskirchen, bei der die Polizei über einen Zeitraum von 28 Tagen in der Euskirchener Innenstadt Menschen ohne Anlass kontrollieren durfte. Bei dieser Strategischen Fahndung, in deren Rahmen 785 Personen und 790 Fahrzeuge kontrolliert worden waren, wurden 33 Personen festgenommen und 79 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Von den Bürgern, so Ramers, seien diese Kontrollen überwiegend begrüßt worden, auch während des Simon-Juda-Marktes.

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Diese Erfahrung machten auch Kripo-Chef Ulrich Linden und die kontrollierenden Beamten am Dienstag. Obwohl die Kontrollen die Fahrten mancher Autofahrer unterbrochen hatten, habe ein Großteil der Fahrer sie nicht nur akzeptiert, sondern ausdrücklich begrüßt.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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