Mit ihren alltäglichen Erlebnissen, Zukunftshoffnungen, Sorgen und Freuden kommen junge Mädchen in den drei Kölner Kinder- und Jugendtreffs des Vereins Pro Humanitate gern zu Ursula Greiser und Margret Böckler.

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Die beiden im Seniorenalter weiter ungebremst aktiven Ehrenamtlerinnen haben vor 17 Jahren die Mädchenarbeit in den Zentren aufgebaut und seither unzählige Heranwachsende vor allem aus Zuwanderer- und Flüchtlingsfamilien auf ihrem Weg in ein gutes, selbstbestimmtes Erwachsenenleben unterstützt.

Mit Lebenserfahrung, Geduld, guten Ideen, Durchsetzungskraft, Verständnis und vor allem mit viel Liebe vermitteln sie jungen Mädchen Halt und Selbstbewusstsein. Dafür wurden Ursula Greiser und Margret Böckler jetzt im Zündorfer Pro Humanitate-Treffpunkt geehrt.

Lob für außergewöhnliches Engagement

Ihr außergewöhnliches Engagement lobte Memo Sahin vom Vereinsvorstand. Einige der aktuell 70 in den Gruppen aktiven Kinder dankten mit einem aus dem Leben gegriffenen Theaterstück. An der Spitze prominenter Laudatoren hob die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth die Bedeutung des langjährigen Ehrenamts und dessen Wirkung auf junge Menschen hervor.

In einer berührenden Rede erinnerte sie, die den Krieg als Kind erlebt hat, an den Wiederaufbau nach der kompletten Zerstörung. Da sei es nicht nur darum gegangen, in den Ruinen wieder einen Tisch zusammenzuzimmern, um den man sich versammeln konnte. Es habe auch immer Menschen gegeben, die solche Tische mit Blumen geschmückt und dadurch Zuversicht vermittelt hätten. Solche Zuversicht sei auch in der Jetztzeit wichtig, gerade für Mädchen, die es immer noch schwer hätten, gesellschaftlich einen Platz auch außerhalb von Küche und Kinderbetreuung zu erstreiten.

Verteidigung von Frauenrechten

Mit alltäglichen Hilfen, Ausflügen zu Stätten politischer Bildung, den Horizont erweiternden Reisen, Zuspruch und Zuhören haben Greiser und Böckler jungen Mädchen Mut gemacht und tun dies weiterhin.

Die beiden Ehrenamtlerinnen sind 2007 aus den Reihen des Clubs Soroptimist International Römerturm zu Pro Humanitate gestoßen. Der Club unterstützt seinem Namen als "beste Schwestern" gemäß die Arbeit dauerhaft. Überdies sind Rita Süssmuth und Ursula Greiser auch leibliche Schwestern.

Wie wichtig die Verteidigung von Frauenrechten und -selbstermächtigung ist, macht die Bundestagsabgeordnete Serap Güler mit Blick auf diverse Krisenherde und Diktaturen in der Welt deutlich. Mädchen und Frauen seien von Not und Unterdrückung besonders hart betroffen, jede Unterstützung deshalb enorm wertvoll.

Pfarrer Franz Meurer sprach vom Talent der beiden Ehrenamtlerinnen, das Gute in jedem der jungen Menschen zu sehen und zu fördern. Vielen Mädchen in ihren Gruppen eine positive Sicht auf die Zukunft und auf eigene Möglichkeiten zur Weltverbesserung vermittelt zu haben, sei unschätzbar wichtig.

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Mit einer künstlerisch gestalteten Plakette wurden die Ehrenamtlerinnen ausgezeichnet und versprachen: "Wir machen weiter". Gewaltfreie, Zuversicht spendende Räume für Mädchen zu schaffen bleibe ein lohnendes Ziel.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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