Bei der Ehrung der Feuerwehrjubilare der Stadt Zülpich würdigte Bürgermeister Ulf Hürtgen den ehrenamtlichen Einsatz.

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Er verwies in seiner Ansprache in der Bessenicher Schützenhalle unter anderem auf die auch psychischen Belastungen für die Aktiven bei den Einsätzen: Die Feuerwehrleute wüssten nicht, was sie vor Ort erwartet und müssten auf jede Situation eingestellt ein.

"Vor Ort müssen sie versuchen, sachlich, ruhig und strukturiert zu handeln", so der Bürgermeister. Zudem müsste das "Geschehene und Gesehene" nach den Einsätzen jeder und jede für sich verarbeiten: "Dabei hilft oftmals nur das Gespräch."

Zülpich-Bessenich: Langjährige Feuerwehrleute werden geehrt

Hürtgen betonte, dass vor allem "viel Mut, Engagement und persönlicher Einsatz" nötig seien, um das ehrenamtliche Amt auszuüben. Tag und Nacht bei Wind und Wetter einsatzbereit zu sein, "verlangt Ihnen viel ab", so Hürtgen. Die Bereitschaft, in der Feuerwehr aktiv zu sein, habe "Vorbildcharakter für die Stadt wie für die Gemeinschaft", so Hürtgen weiter.

Er wurde dann deutlich: "Sie alle haben in ihrer langen Laufbahn in der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Zülpich Überdurchschnittliches geleistet und dabei ihre eigenen persönlichen Interessen und ihre Familien oft zugunsten der Feuerwehr zurückgestellt. Sie setzen Leben und Gesundheit aufs Spiel, um anderen zu helfen".

Stadtbrandinspektor Jörg Körtgen sprach über gängige Vorurteile

Stadtbrandinspektor Jörg Körtgen widmete sich in seinem Grußwort den gängigen Vorurteilen über eine Mitarbeit in den Löschgruppen. Es sei weder eine vermeintliche "gute Bezahlung" – tatsächlich werde nur eine Bereitschaftspauschale in Höhe von 25,64 Euro bezahlt –, noch stimme die Vermutung, dass man mit dem Feuerwehrwissen "beim Arbeitgeber oder im Beruf weiterkomme".

Zudem hätten die Aktiven auch nicht das Problem, "ihre Freizeit anders zu gestalten". Und das tatsächlich positive Image der Feuerwehrleute kontrastiere scharf mit "unerfreulichen Begegnungen mit Zeitgenossen, die kein Verständnis für die Aktiven im Einsatz haben". Dazu zählte Körtgen ausdrücklich "Gaffer oder dreist parkende Autofahrer".

Edmund Scheidtweiler ist schon seit 70 Jahren bei der Feuerwehr

Allerdings würden solche Hemmnisse und auch Unwissen über das, was Feuerwehrleute leisten müssen, durch "die Kameradschaft in den Löschgruppen" aufgewogen, zudem sei, wer in einer Löschgruppe mitmache, eben – neben dem großen Verantwortungsgefühl für die Gemeinschaft – meist schlicht "feuerwehrverrückt".

Neben den anschließenden Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft – "Rekordhalter" ist aktuell Edmund Scheidtweiler mit 70 Jahren – konnten Bürgermeister Hürtgen und Stadtbrandinspektor Körtgen eine besondere Beförderung aussprechen: Rebecca Kratz wurde als erste Frau der Feuerwehr der Stadt Zülpich zur Brandinspektorin befördert.

Diese Auszeichnungen wurden verliehen

Das Feuerwehr-Ehrenabzeichen in Silber für 25 Jahre Mitgliedschaft erhielten René Baier, Rene Birkenbusch, Oliver Cuvelier, Tobias Esser, Frederic Fey, Achim Frings, Nina Iskra, Alexander Nachbar, Rolf Schlösser, Erik Tobias, Daniel Vohlen, Franz Voißel, Daniel-Wilhelm Wachendorf, Sebastian Werner, Torsten Wilde und Sebastian Wirtz.

In Gold für 35 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr: Dirk Dederichs, Dietmar Hansen, Thorsten Ley, Dietmar Meurer, Robert Pütz und Bernd Weber.

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Eine Sonderauszeichnung in Silber des Verbands der Feuerwehren (VdF) in NRW für 40 Jahre Mitgliedschaft erhielten Wilfried Baum, Richard Cremer, Ralf Kratz, Robert Pütz und Achim Wilde. Die Auszeichnung in Gold des VdF für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr ging an Helmut Dreesbach, Josef Hilger, Hubert Steinhausen, Peter Zimmermann und Paul Zingsheim. Die Sonderauszeichnung in Gold des VdF für 70 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr erhielt Edmund Scheidtweiler.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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