Es tut sich wieder etwas in der Euskirchener Innenstadt. In wenigen Tagen wird die neue Geschäftsstelle der AOK öffnen.

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Galeria (ehemals Kaufhof) bekommt einen neuen Filialleiter und in den Räumen in der Wilhelmstraße, in denen sich früher das Restaurant Essplatz befand, wird künftig mit Klemmbausteinen gespielt.

Der Stein-Otter: In Euskirchen gibt es bald ein Geschäft für Klemmbausteine

Mit einem Einhorn und einem 12000-Teile-Sternenzerstörer fing alles an. Während Lisa Wenkemann das bunte Fabelwesen aus Klemmbausteinen zusammensetzte, verbrachte Kai Spessart weit mehr als 100 Stunden damit, ein letztlich 1,20 Meter langes und 60 Zentimeter breites Raumschiff aus Klemmbausteinen zu bauen.

Die beiden Kuchenheimer sind längst zu Klemmbaustein-Experten geworden – und aus dem Hobby ein Beruf. Spessart und Wenkemann eröffnen am Samstag, 21. September, an der Wilhelmstraße den "Stein-Otter", ein Geschäft, in dem sich alles um Klemmbausteine dreht. Wer meint, dass es in diesem Segment nur die berühmten Lego-Steine gibt, der hat sich getäuscht. "Es gibt einige Hersteller, die vom Preis-Leistungsverhältnis her sogar deutlich besser und mit Lego kompatibel sind", erklärt der 36-Jährige. Aber weil man am Platzhirsch nicht vorbeikommt, stehen auch Lego-Kisten in den Regalen.

Ich war Wahlhelfer und bin mit einem Mitarbeiter der Eugebau ins Gespräch gekommen. Da habe ich erfahren, dass die Eugebau noch ein Ladenlokal in Euskirchen frei hat.

Kai Spessart

Öffnen wird der "Stein-Otter" freitags und samstags von 10 bis 18 Uhr. "Wir gehen weiterhin beide unseren anderen Jobs nach und freuen uns, am Wochenende für alle da zu sein, die unsere Leidenschaft teilen. Oder sie erleben wollen", sagt Spessart.

Ein bisschen Verkaufserfahrungen haben beide. "Wir waren auf vielen Trödelmärkten. Da war das Interesse schon groß", erzählt Wenkemann. Beim Stadtfest habe man ihnen die Klemmbausteine förmlich aus den Händen gerissen. Nur bei einem Trödelmarkt haben sie die Verkaufstische nicht aufgebaut – am 9. Juni, als Europawahl war. Es sollte ein Schicksalstag werden. "Ich war Wahlhelfer und bin mit einem Mitarbeiter der Eugebau ins Gespräch gekommen", erinnert sich Spessart: "Da habe ich erfahren, dass die Eugebau noch ein Ladenlokal in Euskirchen frei hat."

Und genau in diesem Ladenlokal an der Wilhelmstraße stehen nun zahlreiche Regale samt Bausätzen, viele kleine, blaue Kisten mit Einzelsteinen und eine kleine Spielecke für klein und groß zum Selberbauen.

Gemietet hat die Stadt Euskirchen den ehemaligen Essplatz von der Eugebau, um ihn an Spessart und Wenkemann unterzuvermieten. So spart das Duo für zwei Jahre einiges an Miete. Möglich macht das ein NRW-Förderprogramm. Die Eugebau hat dafür die jüngste Kaltmiete um 30 Prozent reduziert und mit der Stadt einen neuen Vertrag geschlossen, wobei die Stadt in den nächsten beiden Jahren den Löwenanteil der Miete übernimmt.

In dieser Zeit könnte auch noch ein Stein-Otter aus Klemmbausteinen im Laden gebaut werden. Dies schwebt den beiden Betreibern nämlich vor. Stein-Otter sei eine Idee von Chat-GPT – zumindest namenstechnisch. Die Künstliche Intelligenz haben die Kuchenheimer bei der Suche nach einem passenden Titel für ihr Geschäft befragt. "Wir können mit dem Namen wunderbar leben", sagt Wenkemann. Was noch toll wäre? Ein pinkes Schaf. Diesen Bausatz vermisst Wenkemann in der Welt der Klemmbausteine noch.

Die AOK zieht in die Euskirchener Innenstadt

Die AOK Rheinland/Hamburg zieht um. Vom kommenden Freitag an ist der Standort an der Kaplan-Kellermann-Straße Geschichte. Ab Montag, 23. September, ist die Geschäftsstelle der Krankenkasse mitten in der Fußgängerzone, an der Neustraße 24-26, zu finden. "Wir freuen uns auf den neuen Standort. Das ist eine Win-win-Situation für alle Beteiligten", sagt AOK-Regionaldirektor Helmut Schneider. Am Noch-Standort sei die Krankenkasse kaum noch wahrgenommen worden: "Da kommt man doch nur hin, wenn man gezielt zu uns möchte."

Im neuen AOK-Haus sind laut Schneider etwa 35 Arbeitsplätze vorgesehen. Am bald alten Standort waren Schneider zufolge in Spitzenzeiten 120 Mitarbeiter beschäftigt. Doch Sorgen wegen eines möglichen Platzmangels macht er sich nicht – auch, weil das Papierarchiv längst digitalisiert ist. Sämtliche neue Akten seien ohnehin digital. "Wird heute ein Brief oder Ähnliches bei uns eingeworfen oder abgegeben, geht der über Nacht nach Düsseldorf. Dort wird er gescannt und zeitnah hat der zuständige Mitarbeiter alles auf dem Rechner", so Schneider. Ein großes Archiv, wie man es kenne, gebe es nicht mehr.

An der Neustraße wird es Seminarräume geben, in den beispielsweise Sportkurse oder Fortbildungen zu den unterschiedlichsten Gesundheitsthemen abgehalten werden können. Zudem sind Beratungsräume vorgesehen, in denen beispielsweise ein Arzt oder ein weiterer Mitarbeiter per Videoschaltung hinzukommen kann. Überhaupt soll es recht gemütlich werden: Das Wort "Wohnzimmeratmosphäre" benutzt Schneider öfter.

Drei Jahre nach der Flut: Die Posthalterei ist wieder da

Mit etwas Verzögerung hat die Posthalterei in Euskirchen eröffnet. Aus dem geplanten "Soft-Opening" des Gasthauses, also einem eher ruhigen Start, ist aber nichts geworden. "Wir sind förmlich überrannt worden", sagt Rebecca Heber. Auch in dieser Woche fahren sie und die Familie Pesch, die zuletzt das Hotel Friedrichs in Gemünd betrieben hatten, noch mit angezogener Handbremse.

Spätestens ab der offiziellen Eröffnungsfeier am 21. September soll in der Posthalterei, die fortan unter dem Namen "Restaurant 1830 Euskirchen" firmiert, die komplette Speisekarte gekocht werden. Wer das "1830" betritt, wird die alte Posthalterei nur noch schemenhaft wiedererkennen. Aus der Kneipe ist ein edles Restaurant geworden, das gediegen daherkommt, aber direkt ein heimisches Gefühl vermittelt.

Die Küche ist offen, die Theke zwar noch an der alten Stelle, aber doch völlig neu. Gefühlt ist es eher 2030 als 1830.

Galeria erhält einen neuen Filialleiter

Die Zeit von Galeria-Filialgeschäftsführer Wenkal Bathija ist nach gut einem Jahr schon wieder vorbei. Nach Angaben von Galeria wird der Nachfolger von Hans-Peter Neußer die Kreisstadt wieder verlassen. Sein Nachfolger wird am Donnerstag vorgestellt.

In der Fußgängerzone schreitet die Sanierung voran

Die Sanierung in der Fußgängerzone schreitet voran. Mittlerweile sind die Arbeiter am Bereich zwischen dem Modehaus Prinz und der Kochlöffel -Filiale angekommen. Der Döner-Laden am früheren Sport-Heidingsfelder-Standort steht kurz vor der Eröffnung. Einen konkreten Termin gibt es noch nicht, aber die technische Ausstattung für den Imbiss ist bereits vorhanden. Dort, wo bis zur Flut Seoul-Hähnchen von "Kim" verkauft wurden, könnte es bald indische Spezialitäten geben. So steht es zumindest auf dem Schild über der Eingangstür.

In der Berliner Straße findet man seit einiger Zeit gleich zwei neue Dienstleister: Neben Jonen Augenoptik kann man nun Parfum kaufen, und zwei Geschäfte weiter ist ein Barber-Shop eingezogen.

Der Hagebaumarkt an der Georgstraße schließt bald

Der Hagebaumarkt an der Georgstraße in Euskirchen schließt – wahrscheinlich zum Jahreswechsel. Viele Jahre war in dem Gebäude der Toom-Baumarkt gewesen. 2016 übernahm Geschäftsführer Harald Stolz und eröffnete dort den Hagebaumarkt. Nun, so Stolz in einer Pressemitteilung, sei er aufgrund baulicher Defizite gezwungen, den Betrieb einzustellen.

Der Betrieb an der Georgstraße ist laut dem Geschäftsführer nicht mehr wirtschaftlich. Es gebe Baumängel, die dem früheren wie dem aktuellen Vermieter bekannt seien. Unter anderem sei das Dach in der Gartenabteilung undicht. Das Gebäude ist heute im Besitz einer französischen Investmentfirma.

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Zur Schließung, so Stolz, sehe er sich gezwungen, da aus seiner Sicht der Vermieter seinen Verpflichtungen zur Sanierung nicht nachkomme. Die Entscheidung sei ihm schwergefallen. Die Zukunft der Mitarbeiter ist für Harald Stolz ein bedeutender Aspekt gewesen. "Es war mir sehr wichtig, dass unser Team gut versorgt ist", wird Stolz in der Pressemitteilung zitiert. Die Mitarbeiter fanden laut Stolz eine neue Anstellung im Hagebaumarkt in Erftstadt oder werden in andere Filialen vermittelt. "Es war uns ein großes Anliegen, dass jeder einen sicheren Übergang hat", so Stolz weiter.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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