"Die Niederlage gegen Melsungen haben wir ehrlich gesagt schlecht verkraftet", gibt VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson auch einen Tag nach der 24:29-Niederlage der Gummersbacher gegen den Tabellenersten der Handball-Bundesliga zu. "Wir haben gut gekämpft und gut gedeckt.

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Aber wir hatten auch sehr gute Chancen, die wir verwerfen. Deshalb tut das so weh", so der Trainer weiter.

Lange hatten die Melsunger am Montagabend in der ausverkauften Schwalbe-Arena geführt, die Gummersbacher waren jedoch tapfer drangeblieben, hatten sogar den Ausgleich und eine kurzzeitige Führung geschafft, ehe die Gäste in den Schlussminuten doch noch davongezogen waren. "Die Fehler, die wir am Ende gemacht haben, wo es auch um Konzentration und Disziplin geht, dürfen nicht sein. Das ist unakzeptabel und hat mich viele Nerven gekostet", sagt Sigurdsson, der gleichzeitig aber die großartige Unterstützung der Fans lobt.

Gudjon Valur Sigurdsson: "Diese Spiele sind nun unsere Realität"

Genau diese Fehler sollen im nächsten Spiel am heutigen Donnerstag, 19 Uhr, nicht passieren. Denn dann wartet nach Magdeburg und Melsungen in der Bundesliga, mit dem THW Kiel im Viertelfinale des DHB-Pokals gleich der nächste große Brocken auf die Gummersbacher kurz vor Weihnachten. "Diese Spiele sind nun unsere Realität. Mir geht es nicht um einen Tabellenplatz, sondern darum, dass wir uns verbessern. Ich stehe hinter meinen Jungs. Sie lernen gerade, dass es nicht selbstverständlich ist, wie es in den vergangenen drei Jahren für uns gelaufen ist", so Sigurdsson.

Er hat das Spiel des VfL gegen Kiel Ende November in der Bundesliga, das die Gummersbacher 24:30 verloren haten, noch gut in Erinnerung. "Kiel hat zuletzt eine beeindruckende Siegesserie in der Bundesliga hingelegt", so Sigurdsson und ergänzt: "Aber wir wollen den Sieg, denn wir wollen endlich wieder das Final Four erreichen. Ich setze mir lieber höhere Ziele, die ich nicht erreiche, als zu niedrige."

Klar ist aber auch, dass der VfL Gummersbach wegen seiner verletzungsbedingten Ausfälle geschwächt ist und wenig Reserven auf der Bank sitzen hat. Dazu kommt die Belastung der Spieler durch den europäischen Wettbewerb. "Natürlich ist das eine zusätzliche Belastung. Aber die Junges haben hart dafür gearbeitet und ich sehe es eher als Privileg an. Man wird dadurch robuster, stärker und besser", betont Sigurdsson, den es zudem nicht verwundere, dass Julian Köster von Bundestrainer Alfred Gislason am Dienstag in den 19-Kader für die Handball-WM Anfang 2025 in Dänemark berufen wurde (siehe Kasten).

Neben Köster werden im Januar auch Tilen Kodrin, Kristjan Horzen (beide Slowenien), Ellidi Vidarsson, Teitur Einarsson (beide Island), Stepan Zeman (Tschechien), und Dominik Kuzmanovic (Kroatien) mit den Nationalteams unterwegs sein.

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Doch bevor der Blick auf die Handball-Weltmeisterschaft geht, heißt es zunächst, im Pokal gegen Kiel standzuhalten und die letzten Bundesligaspiele am Sonntag in Wetzlar und am zweiten Weihnachtstag gegen Berlin zu absolvieren.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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