Die Finanzierung des Kürtener Tierheims: Über dieses Thema wollen noch vor Weihnachten die Bürgermeister und Beigeordneten von Bergisch Gladbach, Overath, Rösrath, Odenthal und Kürten mit Vertretern des Tierschutzvereins Rhein-Berg sprechen. Der Verein ist Träger des Hauses in Kürten.
Die Kommunalvertreter laden ein, in diesen Tagen wird eine Einladung an den Tierschutzverein und ihre Geschäftsführerin Christina Klein rausgehen. Die Situation beim Tierheim ist nach Angaben der Tierschützer kritisch, die kommunale Unterstützung der Einrichtung seit vielen Jahrzehnten nicht auskömmlich. Zuletzt hatten die Vereinsvertreter ausgeführt, dass ohne eine Änderung der finanziellen Situation eine Schließung des Tierheims möglich sei.
Aufnahme von Fundtieren
Dann hätten die Kommunen keine Möglichkeit mehr, Fundtiere und Tiere, die die öffentliche Ordnung gefährden, in Kürten unterzubringen. Wie Mario Bredow (parteilos), Beigeordneter der Stadt Overath, auf Nachfrage erklärt, erwarten die Einladenden eine Einschätzung des Vorstands zur tatsächlichen Finanzsituation von Verein und Tierheim.
Nur auf Bass dieser Kenntnisse könne über Veränderungen gesprochen werden, sagt Bredow. Auslöser der Treffens ist der Fund von 49 Katzen und einem Hund in einer Biesfelder Wohnung gewesen.
Der Verein hatte der Gemeinde (aus seiner Sich vertragsgemäß) Unterbringungskosten von 15 Euro je Tier und Tag berechnet, weil durch die Tiere die öffentliche Ordnung gefährdet gewesen sei. Eine Rechnung über mehr als 100.000 Euro ging ans Kürtener Rathaus.
Die Gemeinde Kürten wies dies zurück, es handele sich um Fundtiere. Und für sie seien alle Kosten mittels des Fundtiervertrags abgegolten; Kürten zahlt hier wie die anderen Kommunen 1 Euro pro Einwohner und Jahr ans Tierheim. Der Tierschutzverein hatte neben den Tageskosten auch Ausgaben für die Behandlungen der Tiere durch Tierärzte in Rechnung gestellt.
Es geht um die Tierarztkosten
Die Kürtener Verwaltung hatte nur die Tierarztkosten, über 30.000 Euro, übernehmen wollen, die weiteren Unterbringungskosten aber nicht. Mario Bredow meint dazu, dass sich die Kürtener Verwaltung hier bereits sehr großzügig zeige. Was besprochen werden könnte zwischen Tierschutz und Kommunen solle in Richtung Öffentlichkeitsarbeit gehen, deutet der Overather Beigeordnete an. Weniger um eine Erhöhung der Jahrespauschale.
Diese war vor etwa zwei Jahren von (je nach Kommune) 40 bis 45 Cent pro Einwohner und Jahr auf 1 Euro angehoben worden. Im vergangenen Jahr habe Overath etwa 27.000 Euro für Fundtiere bezahlt, sagt Bredow. Die Zahl der Tiere habe 2022 und 2023 bei null gelegen.
Aus der Kürtener Politik hat bereits die SPD-Fraktion um ihren Fraktionsvorsitzenden Sascha Pechbrenner zu einem Runden Tisch der Beteiligten angeregt. © Kölner Stadt-Anzeiger
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