JSG Erft 01 Euskirchen – SG Flamersheim/Kirchheim 6:1 (2:0). Wie reagiert der Tabellenführer nach der überraschenden Niederlage in Frauenberg zum Rückrundenauftakt?

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In Gänze betrachtet eindrucksvoll. Aber tatsächlich war den Spielern der JSG Erft 01 Euskirchen in den ersten 14 Minuten ein wenig Nervosität anzumerken. Das Ergebnis der Vorwoche steckte offenbar noch in den Köpfen. Und der Wunsch, es wiedergutzumachen, war groß. "Die Jungs haben sich Druck gemacht", gibt Erft-Trainer Chris Kockerols zu. Ein fahriger Spielaufbau mit vielen Fehlpässen war das Resultat. Flamersheim/Kirchheim (FlaKi) wirkte in dieser Anfangsphase wacher.

Aber nicht komplett wach: Einen Fehler in der Spieleröffnung der Gäste nutzte der Tabellenführer eiskalt aus. Rafael Oliveira chippte den Ball zu Luke Bungart und der machte Luke-Bungart-Dinge: lief in vollem Tempo auf Torwart Niels Brück zu, umkurvte ihn und schob den Ball aus sehr spitzem Winkel ins Tor. 1:0.

Flamersheims Torwart Niels Brück stand mehrfach im Mittelpunkt

Der Treffer veränderte das komplette Spiel. Die Unsicherheit der Erfter war verschwunden. Plötzlich war sie da, die breite Brust eines Spitzenreiters. Und FlaKi hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen. Die nächsten 30 Minuten sollte es nur noch in eine Richtung gehen und danach, bedingt durch den Seitenwechsel, in die andere.

Mehrfach im Mittelpunkt sollte Torwart Niels Brück stehen. Er bekam allerdings auch viel zu tun. Manchmal konnte er sich auszeichnen, wie beim Blitzreflex nach einem Kopfball von Luke Bungart aus nächster Nähe (25.). Manchmal machte er aber auch das Gegenteil. So kam er in der 27. Minuten unnötigerweise aus seinem Kasten, um weit vor dem Tor zu klären, allerdings war Bungart eher am Ball und machte erneut sein Bungart-Ding. Kurz vor Schluss ging das gefährliche Klein-Klein-Spiel, mit dem die Flamersheimer bei Abstößen das Spiel aufbauten, schief. Luc-Seal Roggendorf spritzte bei einem Pass des Torwarts dazwischen und schob zum 6:0 ein (86.). Dazwischen trafen noch Lucas Spilles nach Roggendorf-Ecke per Kopf (53.), Leo Richerzhagen nach Pass von Bungart (61.) und Roggendorf, der den Ball nach Vorarbeit von Gian Luca Cardinale am machtlosen Brück vorbeischlenzte (77.).

Max Vornweg ärgert sich über den Gegentreffer zwei Minuten vor Abpfiff

Kurz vor Schluss, als man dachte, dass nun gar nichts mehr passieren würde, vor allem nicht vor dem Tor der JSG, passierte dann doch was. Daniel Graichen legte offenbar den kompletten Frust dieses Spiels und des Weltgeschehens in einen satten Schuss, mit dem er Max Vornweg überwand. Der Ball landete genau unter der Latte. 6:1 (88.). Vornweg ärgerte sich maßlos darüber, dass es mit der weißen Weste nichts wurde.

Die JSG Erft, die das Spiel durchaus noch höher hätte gewinnen können, ist damit wieder in der Spur und es bleibt bei sechs Punkten Vorsprung auf Zülpich II. Flamersheim/Kirchheim rutscht von Platz drei auf Platz vier und wurde von den Sportfreunden DHO überholt.

Flamersheims Trainer Marco Markwald war sehr kurz angebunden

Dem Resultat entsprechend waren die Trainer unterschiedlich gelaunt. "War schlecht, was soll ich sonst sagen?", war der kurze Kommentar von Marco Markwald. Kockerols erklärte, dass man sich vorgenommen hatte, ein Statement zu setzen. Das sei vom Ergebnis und vom Gesamtauftritt gelungen.

Die Chance auf eine Revanche hat FlaKi in einem Monat im Kreispokal-Viertelfinale, dann geht es zu Hause, am liebsten auf dem Rasenplatz in Kirchheim, erneut gegen die JSG.

Mechernich lässt Sötenich keine Chance, DHO trifft mit Schlusspfiff

TuS Zülpich II – SV Frauenberg 2:1 (1:0). Der TuS Chlodwig Zülpich hat einen knappen Sieg gegen den SV Frauenberg errungen, die Gäste haderten mit ihrer Chancenverwertung. "In der ersten Halbzeit haben wir gut angefangen, waren direkt da, haben Frauenberg eigentlich stetig unter Druck gesetzt", sagte Zülpichs Trainer Marc Altendorf.

Trotz spielerischer Überlegenheit dauerte es bis zur 39. Minute, ehe Marcel Blum das 1:0 erzielte. Frauenberg traf vor der Pause zweimal Aluminium. Nach der Pause starteten die Gäste stark, doch Zülpichs Torwart David Schleifer zeigte eine überragende Leistung. "Er hat eigentlich in den kompletten 90 Minuten alles, was aufs Tor kam, super gehalten", lobte Altendorf.

In der 62. Minute erhöhte Lukas Fischer auf 2:0. Frauenberg scheiterte weiter mehrfach an Latte und Pfosten. Trainer Sebastian Kaiser war frustriert: "Wir haben sage und schreibe fünfmal heute Alu getroffen." Jan-Paul Pietrzyk gelang in der Nachspielzeit der Anschlusstreffer (90.+1), doch Zülpich rettete den Sieg ins Ziel. "Ein sehr, sehr bitterer Nachmittag", resümierte Kaiser.

Mechernichs Coach kommt aus dem Urlaub und siegt

SV Sötenich – TuS Mechernich 1:5 (1:2). Der TuS Mechernich feierte mit einem 5:1-Auswärtssieg in Sötenich einen perfekten Rückrundenstart. "Zum Anfang des Spiels hatten wir deutlich mehr Ballbesitz", erklärte Mechernichs Trainer Nico Hohn, der für die Partie seinen Winterurlaub frühzeitig beendete: "Ich bin extra schon einen Tag früher abgereist, um die ersten Punkte nicht zu verpassen."

Seine Mannschaft zahlte ihm das Vertrauen zurück: Früh ging sie durch Tom Lengersdorf (5.) und Jens Honnef (26.) in Führung. Doch Sötenich kämpfte sich zurück, kam durch Tim Jäckel (45.+1) noch vor der Pause zum Anschlusstreffer. Nach dem Seitenwechsel drängte der SVS auf den Ausgleich. "Wir hatten zwei bis drei sehr gute Möglichkeiten, aber machen die leider nicht", haderte Sötenichs Sportlicher Leiter Uwe Metternich.

Stattdessen nutzte Mechernich einen Konter zum 3:1 (79.). "Und dann kommt es, wie es kommen muss", so Metternich. Die Gäste legten durch André Beaujean (89.) und Oliver Kröll (90.+3) nach. "Die Sötenicher hatten ihre Chancen, aber unser Torwart war fast unüberwindbar", lobte Hohn seinen Keeper Tom Nitschke. Metternich erkannte an: "Nach hinten raus zu hoch, aber eine verdiente Niederlage."

SV Schöneseiffen verspielt eine 2:0-Führung

Sportfreunde DHO – SV Schöneseiffen 2:2 (0:1). In einem umkämpften Duell rettete DHO in letzter Sekunde ein 2:2 gegen den SV Schöneseiffen. Die Gäste starteten stark und gingen durch Timo Bornewasser (16.) in Führung. "In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut begonnen und sind auch verdient in Führung gegangen", erklärte Schöneseiffens Trainer Heiko Zimmer.

Doch nach dem Führungstor wurde seine Mannschaft passiver. Nach der Pause baute Schöneseiffen die Führung erneut durch Bornewasser aus (66.), doch DHO kämpfte sich zurück. Youssef Khabbaz konnte sich auf dem Platz gegen mehrere Schöneseiffener durchsetzen und legte zum 2:1 von Vladyslav Shukhovtsev vor (76.). In der Nachspielzeit fiel der bittere Ausgleich: Ein abgefälschter Freistoß landete bei Kadiata Mbaya Mudiangombe, der zum 2:2 traf (90.+4).

DHO-Trainer Andreas Erdmann räumte ein: "Spielerisch konnten wir heute nicht überzeugen. Bei uns war es eine reine Willensleistung, mit etwas Glück konnten wir den Punkt gewinnen." Zimmer haderte: "Sehr, sehr bitter. Es fühlt sich an, als ob wir heute 2:2 verloren haben."

SSV Weilerswist fegt über SC Roitzheim hinweg

SSV Weilerswist – SC Roitzheim 5:1 (5:0). Mit einer furiosen ersten Halbzeit legte der SSV Weilerswist den Grundstein für den 5:1-Sieg gegen den SC Roitzheim. SC-Trainer Thomas Moga zeigte sich enttäuscht: "Wir haben die erste Halbzeit total verschlafen, haben den Einsatz und den Kampf von letzter Woche gar nicht auf den Platz bekommen."

Bereits nach 38 Minuten führte die Mannschaft von Trainer Frederik Ziburske mit 5:0. Mike Nandzik eröffnete per Elfmeter den Torreigen (11.) und legte wenig später nach (18.), bevor Felix Kortholt (21.), Patrick Hinsch (35.) und Dennis Gasoyan (38.) das Spiel früh entschieden.

Nach der Pause präsentierte sich Roitzheim deutlich stabiler. Kurz vor dem Abpfiff belohnte sich sein Team mit dem Ehrentreffer durch Ibrahim Al-Qaraghuli (90.+3). Ziburske räumte ein: "Die zweite Halbzeit geht zu Recht an Roitzheim mit 1:0, aber die drei Punkte sind unterm Strich verdient." Moga sprach Klartext: "Mit der Leistung in der ersten Halbzeit kann man einfach nicht zufrieden sein." Nach der Partie gab er zudem bekannt, dass er als Trainer beim SC Roitzheim im Sommer aufhören wird.

Schönau trotzt den schwierigen Platzverhältnissen

TB-SV Füssenich-Geich – TSV Schönau 2:3 (0:2). In einem von schwierigen Platzverhältnissen geprägten Spiel setzte sich der TSV Schönau mit 3:2 beim TB-SV Füssenich-Geich durch. "Heute war das einzige Ziel, drei Punkte zu holen. Egal wie", stellte Schönau-Trainer Gerrit Ueckert klar. Die Gäste nutzten zwei Fehler der Hausherren aus und gingen kurz vor der Pause durch Tim Breuer (41.) und Benedikt Vögtel (45.) in Führung.

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Nach Wiederanpfiff verkürzte Kevin Limburger auf 1:2 (48.), doch per Foulelfmeter stellte Chris Schmauder den alten Abstand wieder her (60.). "Wir haben noch mal alles versucht, kommen auch ran, aber das war es dann leider auch", bilanzierte Füssenich-Geich-Coach Andreas Davepon. In der 72. Minute sah Schönaus Sebastian Nietmann die Rote Karte – aus Ueckerts Sicht eine fragwürdige Entscheidung. Trotz Unterzahl brachte Schönau den Sieg über die Zeit. "Die Jungs haben das Maximale heute rausgeholt", lobte Ueckert sein Team.  © Kölner Stadt-Anzeiger