Die Eheleute Ingeburg und Karl Rudzinski feiern am 19. November ihren 70. Hochzeitstag. Kennengelernt hatten sie sich noch zu Kriegszeiten in Ribben im damaligen Ostpreußen, wo sie 1954 auch heirateten.
Zwei Tage nach der Hochzeit wurde das erste ihrer fünf Kinder geboren, erzählt ihr Enkel Thomas Posilek. 1958 hätten sie dann ihre Heimat verlassen müssen. Mit seinerzeit zwei Töchtern machten sie sich auf den Weg über Mecklenburg und Berlin zum Auffanglager Friedland.
In dem Auffanglager für deutsche Aussiedler warb der Automobilhersteller Ford zu dieser Zeit um Arbeiter, sodass die junge Familie schließlich nach Pulheim kam. Die tägliche Strecke zu den Fordwerken legten Karl und Ingeburg Rudzinski in den ersten Jahren mit dem Fahrrad zurück.
Von Pulheim aus fuhren sie mit dem Fahrrad zur Arbeit in die Fordwerke
Es folgte eine eigene Parzelle im Kleingartenverein Rodenkirchen, wo das Ehepaar Früchte und Gemüse anbaute und das Großwerden der Enkelkinder begleitete. Karl blieb bis zu seiner Pensionierung bei Ford und auch Ingeburg arbeitete ihr Leben lang.
Neben dem Gärtnern wurden Reisen ein wichtiger Bestandteil ihres Rentnerdaseins. Gemeinsam mit Freunden, Nachbarn und Familie bereisten die Eheleute diverse Orte, vor allem aber auch ihr alte Heimat in Polen. Im Alter von knapp 80 Jahren zogen die beiden in ihre neue Wohnung in Köln-Höhenhaus.
Dort stehe Karl, mit 90 Jahren, auch heute noch am Herd, und versorge die Nachbarschaft mit Gerichten aus ihrer alten Heimat, stets begleitet – wie seit 70 Jahren – von seiner Ehefrau Ingeburg, berichtet der Enkel. Das Geheimnis dieser langen Ehe, verrät ihr Enkel, sei Vertrauen, Verzeihen und Zufriedenheit mit dem, was man hat. (bha) © Kölner Stadt-Anzeiger
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