Die Räumung des Camps am Sündenwäldchen am Tagebau Hambach in Kerpen, ist nahezu geräuschlos und vor allen Dingen friedlich abgelaufen.

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Die Polizei hatte nach Absprache mit RWE den Aktivisten einen Ersatzplatz für ihre Mahnwache im Bereich des ehemaligen Markplatzes in Manheim-Alt angeboten. Am Donnerstagvormittag packten die Demonstranten dann auch ihr Camp ab und fuhren ihre Fahrzeuge an die vorgegebene Stelle. Vorläufig zumindest.

Die Polizei zeigte sich mit dem Ablauf zufrieden und schreibt: Verantwortliche der Protestierenden akzeptierten den Alternativstandort und stimmten vorläufig dem Umzug der Mahnwache zu. Die Versammlungsbehörde bestätigte die angezeigte Mahnwache am neuen Versammlungsort. Ein von den Demonstranten beauftragter Rechtsanwalt stellte beim zuständigen Verwaltungsgericht einen Eilantrag zur Erhaltung des ursprünglichen Standorts der Mahnwache. Eine gerichtliche Entscheidung steht aus.

Am Morgen waren mehrere Streifenwagen in Richtung Kerpen-Manheim-Alt gefahren. Die Beamten setzten das um, was mehrere Aktivisten und der BUND schon seit einigen Tagen befürchtet hatten. Die Mahnwache am Sündenwäldchen in Kerpen, nahe der Tagebaukante Hambach, wird geräumt. RWE als Eigentümer des Geländes, macht damit vom Hausrecht Gebrauch.

Der Energiekonzern beruft sich darauf, dass der Standort der Dauermahnwache und deren Ausmaß Betriebs- sowie Flucht- und Rettungswege erheblich behindert.

Die schweren Rodungsfahrzeuge müssen über diesen Weg fahren, um in den Wald zu gelangen. Mit Barrikaden haben die Aktivisten den Waldweg blockiert.

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Wann genau gerodet wird, teilte RWE nicht mit

Dass die Bäume im Sündenwäldchen gerodet werden, daran hegt niemand mehr großen Zweifel. Fraglich ist jedoch der Zeitpunkt und der ist davon abhängig, ob die Aktivisten freiwillig das Feld räumen. RWE hält sich mit genauen Aussagen, wann die ersten Motorsägen angestellt werden, vermutlich aus strategischen Gründen zurück. Nicht auszuschließen ist, dass die ersten Bäume in dieser Rodungsperiode, die bis Ende Februar geht, gar nicht fallen werden, sondern der Konzern auf den Herbst ausweichen könnte.

Der BUND hatte über eine Klage beim Bundesverwaltungsgericht in Münster versucht, die Rodung zu verhindern.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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