HSG Euskirchen – Turnerkreis Nippes 25:20 (13:7). Die Heimspielpremiere des neuen Euskirchener Trainers Julian Meyer ist geglückt.
Nach zwei turbulenten Wochen ist das Balsam auf die HSG-Seele. Der Klassenerhalt ist fünf Spieltage vor dem Saisonende zum Greifen nah.
Der Schlüssel zum Erfolg lag in einer starken Abwehr, an der sich die Gegnerinnen wiederholt die Zähne ausbissen und dadurch aus dem Spielfluss gebracht wurden. "Wir haben das System auf eine etwas offensivere 3-3-Deckung ausgelegt und sind damit erstaunlich gut zurechtgekommen", sagte Meyer, der die Mannschaft bis zum Saisonende trainieren wird.
Julian Meyer holt Feuerwehrmann Kajeepan Maheswaren auf die Bank
Neu war, dass Meyer sich Jugendtrainer Kajeepan Maheswaran auf die Bank holte und sich mit ihm austauschte. Maheswaran ist im Verein sehr beliebt und sagt selbst, dass er immer da ist, wenn ein Feuerwehrmann gebraucht wird.
Beide Angriffsreihen hatten zunächst Probleme, Lücken in der Deckung zu finden. Die HSG fand sie dann aber doch, weil sie variabel über außen oder über den Kreis spielte und zudem clever die Siebenmeter herausholte. Hinten hatte man mit Kristina Viehmann den gewohnt sicheren Rückhalt. Das waren die Hauptgründe, warum sich die HSG im Verlauf des Spiels absetzen konnte. Die Mannschaft pushte sich immer wieder und bejubelte jedes Tor, als wäre es der entscheidende Treffer.
Die Art, wie Julian Mayer coacht, kommt bei den Spielerinnen an
Gegentore und Fehlwürfe analysierte Meyer sachlich und baute seine Spielerinnen sofort auf. Die Art und Weise seines Coachings kam bei den Spielerinnen an. Auf dem Feld erspielte sich die HSG immer mehr Vorteile, Nippes sah zwischendurch nur noch die Rücklichter. Spätestens nach dem 21:12 war die Messe gelesen, die Gäste betrieben nur noch Schadensbegrenzung.
Dass der Vorsprung noch einmal ein wenig schmolz, war der Tatsache geschuldet, dass Julian Meyer die letzten zehn Minuten experimentierte. So durfte unter anderem Luca Stajenda auf der halbrechten Rückraumposition agieren. "Uns als Trainerteam war neben einem Positiverlebnis heute vor allem wichtig, dass die Mädels Spaß hatten und ihr Selbstbewusstsein wiederfinden", fasst Julian Meyer zusammen. Er setzte alle Spielerinnen ein und vermittelte ihnen das Gefühl, dass jede einzelne gebraucht wird. "Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team und sehr zufrieden mit der Leistung einer jeden Einzelnen", sagte Meyer.
Corinna Schmitz knallt auf den Boden und hat Gedächtnislücken
Einen kleinen Schockmoment gab es in der Schlussphase, als Nippes einen langen Ball spielte und Luca Stajenda und Corinna Schmitz ineinander rauschten. Schmitz hob im hohen Bogen ab und musste behandelt werden. Erstaunlich, dass sie sich bei dieser Bruchlandung aus großer Fallhöhe nicht schwer verletzte und sogar sofort weitermachen konnte.
Die Spielmacherin ist hart im Nehmen, wusste bis nach Abpfiff aber nicht, wer sie da aus der Bahn geworfen hatte. "Das hat mich echt durchgerüttelt und ich war sauer, weil ich dachte, das wäre die Gegenspielerin gewesen", so Schmitz, die am Tag danach aber schon wieder lachen konnte.
HSG Euskirchen: Seipel, Viehmann – Arends (1), Bank (4), C. Schmitz (8/3), L. Schmitz, Schmidt-Gogo (1), Rak, Esser (4), Müsch, Stajenda (4), Viola (3).
TV Palmersheim verliert gegen Kellerkind Weiden deutlich
Oberliga: HC Weiden 2018 II – TV Palmersheim 39:29 (21:15). Der TV Palmersheim steckt in der Krise. Auch beim Kellerkind aus Weiden hat der TVP verloren. Viel mehr noch: Er hat sogar eine richtige Abreibung kassiert. Die Niederlage mit zehn Toren Unterschied, gleichzeitig das fünfte Spiel nacheinander ohne Punktgewinn, ist der Tiefpunkt. Mehr und mehr ergraut die Saison, nachdem man nach 15 Spielen auf Platz sechs der Tabelle stand und sich nun auf Position acht wiederfindet.
"Wie in den letzten Spielen war auch heute wieder der Wurm drin. Wir haben zu keiner Zeit in das Spiel gefunden", sagt ein enttäuschter Peter Trimborn. Besonders defensiv sah er sein Team auf verlorenem Posten, weil seine Jungs große Defizite an den Tag legten. Lediglich nach der taktischen Umstellung auf eine 3-3-Abwehr und vorne mit dem siebten Feldspieler war ein leichter Aufschwung zu erkennen. "Mit fünf bis zehn Minuten aggressivem Spiel gewinnst du in der Oberliga keinen Blumentopf", so Palmersheims Trainer Trimborn, der einen couragiert aufspielenden Gegner sah.
Woran es genau liegt, dass die Rot-Weißen aktuell keine Erfolgserlebnisse einfahren, weiß auch Trimborn nicht. "Nächste Woche wird es nicht leicht, denn wir müssen miteinander sprechen und ordentlich trainieren, damit wir am nächsten Wochenende den Schalter umlegen können", sagt er. Auch die mitgereisten Fans vermissten das nötige Feuer, wie der TVP-Trainer zu Protokoll gibt. Er würde sich wünschen, wenn schnellstmöglich wieder alle Spieler zur Verfügung stünden und den internen Konkurrenzkampf entfachten. Im Moment hat man im TVP-Lager das Gefühl, dass wegen der Tabellensituation alles vor sich hinplätschert. Für die Sommerpause sei es aber noch zu früh, findet Trimborn: "Wir müssen wieder mehr investieren, dann werden wir belohnt."
TV Palmersheim: Moritz Königshoven, Roland – Fiedler (1), Kowalke, Lönenbach (2/1), Adolph (4), Schouren (6/2), Winter, Sinaci (1), Nzoikanua Domingos (3), Voiß (3), Schmitz (8), Niklas Grevelding, Simsek (1).
Joker Niklas Müller bringt der HSG Euskirchen den Sieg
Verbandsliga: HSG Euskirchen – Turnerkreis Nippes 28:24 (14:13). Mit einem verdienten Heimerfolg festigt die HSG Euskirchen den vierten Tabellenplatz. Euskirchen, ohne Spielmacher Tobias Schmitz und ohne Kapitän David Henzel angetreten, tat sich im ersten Durchgang schwer und hatte im Offensivspiel Luft nach oben. Das änderte sich nach dem Wechsel, weil man hinten besser stand und vorne gute Situationen kreierte. Besonders die beiden Linkshänder Julian Gast und später Jarl Schramm auf der Mittelposition machten ihre Sache gut.
"Julian hat heute den Hauptpart übernommen und das für das erste Mal richtig gutgemacht", sagt Frank Rösgen. Entscheidend war aber ein anderer Spieler. Joker Niklas Müller kam am Ende in die Partie und konnte nach längerer Krankheit überzeugen. "Er hat gut ins Spiel gefunden, die Eins-gegen-eins-Situationen gesucht, Tore gemacht und sowohl Siebenmeter als auch Zwei-Minuten-Strafen gegen den Gegner gezogen", so Euskirchens Trainer Rösgen, der Müllers Einsatz zum Schlüssel des Sieges sah. Frank Rösgen spricht von einem verdienten Sieg unter einer experimentellen Aufstellung und freut sich mit seiner Mannschaft über die zwei Punkte.
HSG Euskirchen: Gebertz, Wilden – Trimborn (3), Müller (2), Bünder (1), Gast (10/4), Schwarzbach, Mengeler (5), Kalenborn, Schramm (5), Maheswaran (1), Krug (1).
TuS Zülpich bleibt auswärts ohne Punktgewinn
HSV Frechen – TuS Chlodwig Zülpich 35:25 (17:12). Weiterhin auswärts nichts zu holen gibt es für den TuS Zülpich. Beim Tabellendritten unterlag der TuS mit zehn Toren Unterschied und bleibt in des Gegners Halle ohne Punktgewinn. Die ersten zehn Minuten waren noch ausgeglichen, doch dann fand Frechen besser ins Spiel. Zülpich verkaufte sich teuer und hielt den Rückstand bis weit in die zweite Hälfte in Grenzen, dann aber schwanden die Kräfte und der Ligadritte setzte sich zu einem klaren Heimerfolg ab. Zülpich behält die rote Laterne.
Jugendhandball: Palmersheimer C-Junioren festigen zweiten Platz
In der Oberliga der A-Junioren wartet die HSG Euskirchen weiterhin auf die ersten Punkte. Beim TV Vorst unterlag der Nachwuchs mit 39:22. Euskirchen bleibt Schlusslicht und hat in dieser schwierigen Saison noch drei Punktspiele zu absolvieren.
In der Regionalliga mussten sich B-Junioren der HSG der Bonner JSG II mit 18:24 geschlagen geben. Für die HSG bedeutet diese Niederlage weiterhin Platz acht.

Weiterhin in der Erfolgsspur bleiben hingegen die C-Junioren des TV Palmersheim. Sie lösten ihre Oberliga-Heimspielaufgabe gegen die HSG Wesel mit 35:30. Palmersheim musste aber hart arbeiten, da der Gegner einen zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Rückstand wettmachte und sich bis in die Schlussphase hinein nicht abschütteln ließ. Am Ende war es dennoch ein verdienter Heimsieg. Drei Spieltage vor Saisonende festigen die TVP-Talente von Albert Wipperfürth den zweiten Tabellenplatz. © Kölner Stadt-Anzeiger