Vier Tage hatte Gudjon Valur Sigurdsson seinen Spielern, die nicht bei ihren Nationalmannschaften waren, frei gegeben.

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Zum Wiedereinstieg mit allen Handballern musste der Trainer des VfL Gummersbach dann auch gleich noch eine Hiobsbotschaft verdauen: Spielmacher Kentin Mahé musste aufgrund einer Sehnenverletzung am Ellbogen operiert werden. Er fällt zwei bis drei Monate aus.

Gummersbach mit Auftritten in drei Wettbewerben

Dazu kommt, dass Milos Vujovic sich im Einsatz mit der Nationalmannschaft Montenegros erneut den Fuß umgeknickt hat und Ellidi Vidarsson weiter an Knieproblemen laboriert. Er hatte schon gegen den HSV Hamburg pausiert und die Reise zur isländischen Nationalmannschaft abgesagt. Vor dem Pokal-Achtelfinale am Donnerstag, 19 Uhr, gegen den Zweitliga-Spitzenreiter Bergischer HC kann da die Aussicht, dass Julian Köster und Teitur Einarsson vielleicht schon bald wieder auflaufen können, wie ein Silberstreif am Horizont wirken. Wann genau das sein wird, dazu gibt es keine Auskunft vom Verein. Nur, dass sie im Training dabei sind.

Möglichkeiten für die Comebacks gibt es einige. So tritt der VfL in den nächsten Tagen in drei Wettbewerben an: Auf den Pokal gegen den BHC folgt am Dienstag die Europa League mit dem Rückspiel gegen das isländische Team von Hafnarfjödur und am Freitag, 22. November, 20 Uhr, erwartet der VfL in der Bundesliga den THW Kiel. "Wir wollen die Spieler aber nicht direkt überbelasten", betont Sigurdsson und hofft, dass einer der drei Langzeitverletzten, dazu gehört auch noch Tom Kiesler, wieder dabei sein wird.

VfL Gummersbach auf der Suche nach Nachverpflichtungen

Dass aufgrund der Verletztenmisere Nachverpflichtungen ein Dauerthema sind, erklärt der VfL-Trainer einmal mehr. Mit der Spielersuche sei der VfL allerdings nicht alleine, blickt Sigurdsson auf die Füchse Berlin, die auch noch keinen Nachfolger für Paul Drux gefunden hätten. "Der Markt gibt nicht viel her", so der Trainer. Ein Grund: Viele Vereine seien international im Einsatz, Ablösesummen oder längerfristige Verträge würden gefordert.

Aus der Gummersbacher U20 hat neben Mykola Protsiuk zuletzt Torhüter Anel Durmic bei den Profis mittrainiert, der Dominik Kuzmanovic vertrat, der wiederum mit Kroatiens Nationalteam unterwegs war. Ein weiterer Kandidat aus der jungen Reserve ist Linksaußen Tom Koschek. "Es ist einfach, wie es ist, wir müssen das Optimum herausholen", erklärt der VfL-Trainer vor dem bergischen Derby gegen Absteiger Bergischer HC. "Es geht ums Weiterkommen."

Es ist einfach, wie es ist, wir müssen das Optimum herausholen. Es geht ums Weiterkommen.

VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson zur Verletztenmisere beim VfL Gummersbach

Den Bergischen HC beschreibt er als gute Zweitligamannschaft, die auch in der Bundesliga bestehen könne, mit einer kompakten Abwehr vor zwei guten Torhütern. Mit 16:6-Punkten führen die Löwen die Tabelle der zweiten Liga an, zuletzt gab es ein 26:26-Unentschieden im Spitzenspiel bei HBW Balingen-Weilstetten, davor ließ der BHC aber auch Punkte in Großwallstadt liegen und unterlag deutlich bei den Eulen Ludwigshafen. Ins Achtelfinale des Pokals zog die Mannschaft des Trainer-Duos Arnor Thor Gunnarsson und Markus Pütz mit einem 36:32-Erfolg gegen den Ligakonkurrenten HC Elbflorenz ein.

Dem VfL Gummersbach ebnete Torhüter Dominik Kuzmanovic den Weg: Er hielt mit seiner ersten und einzigen Parade mit dem Schlusspfiff den entscheidenden Siebenmeter beim HC Erlangen und damit den 28:27-Erfolg fest. Die Gummersbacher sind vor den Gästen gewarnt, sicherte sich der bis dahin punktlose Bergische HC doch in der vergangenen Meisterschaft in der Bundesliga mit 33:27 den ersten Saisonsieg beim VfL.

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"Und es bleibt ein Derby", sagt Sigurdsson. In der Vorbereitung hatte sich ein ebenfalls dezimierter VfL Gummersbach mit 36:32 gegen den Bergischen HC durchgesetzt. Für das Pokalspiel in der Schwalbe-Arena sind noch Tickets zu haben.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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