Wenn sich de Famillich triff: In der Tat geht es zu wie beim Treffen einer – zugegebenermaßen sehr großen – Familie, wenn die Standquartiereröffnung der Ringgemeinschaft des Altkreises Schleiden auf dem karnevalistischen Programm steht.

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In der Weiherhalle von Blankenheim fand die Zusammenkunft dieses Mal statt. Und wie sich das gehört, hatten die angeschlossenen 21 Karnevalsvereine aus dem Südkreis von den Bambini bis zur Showtanzgruppe alles mitgebracht und auf die Bühne geschickt, was Kostüme tragen kann und für diese Session Tänze einstudiert hat.

Angesichts der Menschenmenge geht es stets wimmelig und trubelig zu – und einfach gemütlich: Schließlich bildet das traditionelle Familienfest der organisierten Karnevalisten bereits seit mehr als 40 Jahren den Sessionsauftakt für alle im neuen Jahr. An wechselnden Orten findet das Treffen statt. Einige Jahre etwa war man in der Hellenthaler Grenzlandhalle zu Gast, zum wiederholten Male traf man sich nun in der Weiherhalle in Blankenheim.

KV Gemötliche Dörfer Blankenheimerdorf feiert Jubiläum

Der Ort ist nicht ohne Grund gewählt worden, denn der diesjährige Ausrichter des närrischen Garde-Aufgalopps ist der Karnevalsverein (KV) Gemötliche Dörfer Blankenheimerdorf, der in dieser Session ein jeckes Jubiläum zu feiern hat. Der KV besteht seit 66 Jahren.

Doch wie organisiert man die Anreisen und die Auftritte von mehreren Hundert Aktiven aus 21 Karnevalsvereinen, was sich logischerweise über einen ganzen Tag hinweg zieht? Die Frage geht an Julia Hammes, die zusammen mit Andrea Lentges Geschäftsführerin der Blankenheimerdorfer Karnevalisten ist. Hammes und Lentges haben da in den vergangenen Jahren genau hingeschaut und festgestellt: Nur ein vorgegebener Auftrittszeitplan reicht bei der Dimension nicht aus.

Auch eingebaute Zeitpuffer verfehlen gerne mal ihre Wirkung, um die Auftritte zwischen 9 und 21.30 Uhr auf der Bühne der Weiherhalle zu bringen. Warum? Die Vereinspräsidenten überziehen eben mal gerne.

In diesem Jahr war daher eine Countdown-Uhr im Einsatz, deren Ablaufen die drei im Wechsel das Programm moderierenden Präsidenten des Tages, Benedikt Hammes, Rainer Berlingen und Niklas Hirschberg, immer im Auge hatten. Maximal 45 Minuten pro Verein waren für die Auftritte eingeplant. Und der Kniff mit dem Zeitmesser funktionierte. "Wir waren schon zur Halbzeit 20 Minuten schneller als im Vorjahr, als es deutlich zu langsam war", berichtete Julia Hammes erfreut.

Die Jecken in der Eifel freuen sich auf die lange Session

Auch wenn es Veränderungen wie bei der Zeitmessanlage gab, waren doch einige Dinge so wie in den Vorjahren – etwa die teils besonders großen Abordnungen.

Richtig voll wurde es auf der Bühne, als beispielsweise der Vereinsbund Dreiborn, die Sötenicher Schlipse, die KG Ruet-Jold Hellenthal, Rot-Weiß Gemünd oder die Löstige Bröder aus Kall an der Reihe waren. Bambini, Minis, die Garden der Jugendlichen und jungen Erwachsenen und Showtanzgruppen brauchen eben Platz. Ab und an waren auch schon proklamierte Tollitäten zwischen den Garden dabei.

Etwa bei den Hellenthalern, wo Manni I. (Leufgen) und seine Prinzessin Gaby I. kurz zuvor das jecke Ehrenamt als Prinzenpaar angetreten hatten. "Das ist ja eine lange Session, da hat man was davon", so Prinz Manni, der es im Coronajahr 2021 schon einmal vergeblich mit dem Tollitätenamt versucht hatte. Damals hatten die Auflagen und Kontaktverbot alles vermasselt, jetzt wird es dafür für ihn umso schöner, hofft er jedenfalls.

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Die Vorfreude auf eine lange Session, die mit Aschermittwoch erst am 5. März endet, war auch bei Sabine, Otti und Silvia von der Showtanzgruppe der KG Rot-Weiß Gemünd zu spüren. Das Trio wie die weiteren zwölf Aktiven der Gruppe haben sich für ihren Sessionstanz das Motto "Hexe" gegeben – entsprechend kreativ und zottelig waren die selbstgenähten Kostüme. Damit waren sie für viele ein echter Blickfang in der immer wieder bis auf den letzten Platz gefülltem Weiherhalle von Blankenheim.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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