Das ist eine große Überraschung in der Kürtener Politik. Als gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten für den Wahlgang im September 2025 werden die Gremien von CDU, Grünen, Freien Wählern und FDP Mario Bredow als Bürgermeisterkandidaten empfehlen.

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Im Dezember und Januar sollen die Mitgliederversammlungen stattfinden. Bredow ist 40 Jahre alt, parteilos nach langer Zugehörigkeit zur FDP und seit zwei Jahren Beigeordneter der Stadt Overath.

In diesem Sommer war Bredow aus der FDP ausgetreten, sein Ratsmandat in Kürten wird er zum Jahresende niederlegen. In Kürten ist Bredow viele Jahre politisch für die FDP aktiv gewesen, unter anderem auch als Fraktionsvorsitzender der Liberalen im Kürtener Gemeinderat. In der Kommunalpolitik ist er seit 25 Jahren aktiv.

Wie sich die Ausgestaltung der politischen Arbeit nach der Kommunalwahl darstellt, darf als spannende Angelegenheit betrachtet werden. Die Unterstützung von vier Fraktionen ist auf jeden Fall ein Novum bei den Kürtener Bürgermeisterwahlen.

Gebürtiger Kürtener

Bredow ist gebürtiger Kürtener, mit seiner Frau und den beiden gemeinsamen Kindern lebt er im Ortsteil Dürscheid. Der gelernte Bankkaufmann mit Ausbildung in Kürten hatte anschließend Jura studiert und nach einem Rechtsreferendiat als Rechtsanwalt begonnen. Beim Rechtsamt der Stadt Lüdenscheid baute er das Brückenbauerbüro auf, verantwortlich für den Neubau der Rahmetalbrücke. Im Jahr 2022 wurde Bredow einstimmig zum Beigeordneten der Stadt Overath gewählt, Bredow verantwortet dort die Bereiche Ordnung, Feuerwehr, Verkehr, Soziales, Jugend, Sport, Bibliothek und Archiv.

"Aufgrund seiner umfangreichen Verwaltungserfahrung und seines politischen Engagements sind sich die unterstützenden Parteien einig, mit ihm einen kompetenten und ortskundigen Kandidaten gefunden zu haben", heißt es in der gemeinsamen Mittelung der Parteien. Seine aktuellen beruflichen Aufgaben hätten ihm auch ein starkes Netzwerk in benachbarten Kommunen des Kreises und auch darüber hinaus in die Region verschafft, so die Begründung. Unterzeichnet haben die Mitteilung Lena Behnke (Vorsitzende CDU), Michael Hardt (Fraktionsvorsitzender Grüne), Dorothee Salanki (Vorsitzende Grüne), Michele Monreal (Vorsitzende Freie Wähler) und Philip Wolf (Vorsitzender FDP).

Gespräche der Parteien

Dass es in den vergangenen Wochen intensive Gespräche zwischen den Parteien gegeben hat, hatte sich herumgesprochen. Dass sich die vier Parteien letztlich sich auf einen gemeinsamen Kandidaten verständigten, darf als große Neuigkeit in der Kürtener Politik bewertet werden. Im politischen Tagesgeschäft herrscht nicht immer Einigkeit vor. Im Frühjahr war die Kooperation aus CDU, Grünen und FDP auseinandergegangen. Für die Bürgermeisterwahl haben sich die drei Parteien wieder zusammengetan, zusätzlich mit den Freien Wählern.

"Es ist eine große Aufgabe, die Verwaltungsführung so aufzustellen, dass die anstehenden Herausforderungen effektiv bewältigen zu können", begründet Bredow seine Kandidatur. In den kommenden zwei Jahren werden in Kürten, mit Ausnahme von Kämmerer Sven Schmidt, die gesamte Verwaltungsführung in den Ruhestand gehen. Er sei zuversichtlich, den Umbruch gemeinsam mit der Politik zu gestalten, um eine leistungsfähige Verwaltung für die Bürgerinnen und Bürgern zu sichern.

Als aktuelle Herausforderungen nennt Bredow den Haushalt, die Grundsteuer B, die Sanierung der Gesamtschule, den Klimaschutz, die Feuerwehrhäuser, Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Wirtschaft, Handwerk und die Unterbringung der Asylsuchenden. Bei näherer Betrachtung darf die Abarbeitung der Themenfelder als Herkulesaufgabe eingeschätzt werden.

"Die Entscheidung, einen gemeinsamen Kandidaten aufzustellen, soll ein Zeichen für eine zukunftsorientierte und sachorientierte Zusammenarbeit setzen", betonen die Parteien in ihrer Mitteilung. Weiter heißt es: "Mehr Miteinander und gegenseitiges Vertrauen im Zusammenspiel von Politik und Verwaltung sollen zu bürgergerechten Lösungen führen, die die Entwicklung der Gemeinde Kürten positiv beeinflussen und die Zukunftsfähigkeit unserer Heimat sichern." Aufgrund der großen gesellschaftlichen Herausforderungen, die auf die Gemeinde zukommen, soll offenbar ein politischer Schulterschluss mit dem gemeinsamen Kandidaten gelingen.

Neben Bredow gibt es bislang bei der SPD den Bürgermeisterkandidaten Sascha Pechbrenner, Fraktionsvorsitzender im Rat. Als einzige Fraktion im Gemeinderat hat sich die SPD nicht für Mario Bredow als möglichen Bewerber entschieden. Unabhängig von der Entscheidung der Mitglieder sind auch weitere Kandidaten anderer Parteien vorstellbar sowie unabhängige Bewerber.

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Als parteiloser Bürgermeister würde Bredow eine Tradition fortsetzen. In den ersten Jahren seiner Amtszeit war Ulrich Michael Iwanow parteilos gewesen, bevor er im Jahr 2008 zur CDU wechselte. Der jetzige Amtsinhaber Willi Heider agiert seit 2014 als unabhängiger Bürgermeister.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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