Wie soll die zentral in Mondorf gelegene Laurentiusschule künftig genutzt werden? Spätestens seit dem Beschluss des Niederkasseler Stadtrates, mit Beginn des Schuljahres 2023/2024 an der Förderschule mit den Schwerpunkten emotionale und soziale Entwicklung, Lernen und Sprache keine neuen Schülerinnen und Schüler mehr aufzunehmen, stellen sich viele Einwohnerinnen und Einwohner des Stadtteils diese Frage.

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Der Stadtrat hat diese Frage jetzt aufgegriffen. Auf Antrag der CDU-Fraktion beauftragte er die Stadtverwaltung, ein Konzept für die Nachnutzung des Gebäudes und des Geländes auszuarbeiten.

Der Stadtrat musste den Schließungsbeschluss 2023 auf Weisung der Bezirksregierung fällen. Hintergrund ist die Mindestgrößenverordnung des Landes. Sie sieht vor, dass für den Erhalt einer Schule mindestens 112 Schülerinnen und Schüler erforderlich sind. Bei der Laurentiusschule waren es zuletzt nur noch rund 80. Ein Wechsel des Schulträgers, der die Verordnung außer Kraft gesetzt hätte, war an der Mehrheit von SPD, Grünen und FDP im Rat gescheitert. Seit dem Schuljahresbeginn 20234/2024 nimmt die Laurentiusschule keine neuen Schülerinnen und Schüler mehr auf. Inzwischen liegt die Schülerzahl bei nur noch 56. Wann die Einrichtung endgültig schließt, steht nicht sicher fest. Das hängt nicht zuletzt vom Abmeldeverhalten der Eltern ab.

Schulgebäude prägt den Ortskern von Niederkassel-Mondorf

"Über die Frage der Nachnutzung der Liegenschaft sollte nicht übereilt entschieden werden", begründete Fraktionschef Dano Himmelrath den Antrag der Christdemokraten. "Notwendig ist aus unserer Sicht vielmehr ein sorgfältig erarbeitetes Nutzungskonzept." Das Gebäude der heutigen Laurentiusschule sei ein den Mondorfer Ortskern prägendes Gebäude von historischem Wert. "Aufgrund der Lage bietet es sich an, das Gebäude einer Nutzung durch die Öffentlichkeit zuzuführen", so Himmelrath.

Denkbar sei beispielsweise, mit einer neuen Nutzung Treffpunkte zu schaffen, bürgerschaftliches Engagement zu sichern, Vereine zu stärken, oder Raum für Angebote zur Gesundheitsversorgung zu schaffen. Sollten künftig Anfragen von potenziellen Interessenten im Rathaus eingehen, wovon auszugehen sei, müsse der Rat jeweils informiert werden.

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In der Sitzung des Rates appellierte Bürgermeister Matthias Großgarten (SPD) an die Ratsmitglieder, bei der Diskussion über die künftige Nutzung der Schule Rücksicht auf die Schülerinnen und Schüler zu nehmen. "Wir sollten daran denken, dass wir dort noch über einige Jahre Schülerinnen und Schüler beschulen werden. Sie brauchen jetzt keine öffentlichen Debatten, die die Situation für sie noch weiter verschärfen würden."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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