Bei den Schulplätzen, aber auch bei den Betreuungsplätzen im Offenen Ganztag reicht es hinten und vorne nicht.
Der Stadt läuft die Zeit davon. Zudem ist der Sanierungsstau alarmierend an fast allen 20 Grundschulen und 14 weiterführenden Schulen im Stadtgebiet. In der Sitzung des Schulausschusses am Donnerstagabend ging es um konkrete Projekte, diese Mammutaufgabe zu bewältigen.
Rechtsanspruch auf einen Betreuungslatz in Bergisch Gladbach
Ab 2026 gilt der Rechtsanspruch für Kinder im Grundschulalter auf eine ganztägliche Betreuung. Zunächst sieht das Gesetz vor, dass ab August 2026 alle Kinder der ersten Klassenstufe einen Anspruch darauf haben, ganztägig gefördert werden. In den Folgejahren soll der Anspruch um je eine Klassenstufe ausgeweitet werden. Eine Umfrage ergab, dass in Bergisch Gladbach eine Versorgungslücke von bis zu 17,5 Prozent klafft.
Berufstätige Eltern bringt die fehlende Betreuung oft in echte Bedrängnis. Beaufsichtigen sie ihr Kind selbst, müssen sie um ihre berufliche Zukunft bangen. Die OGS Moitzfeld hat aktuell die längste Warteliste mit 14 Kindern. Da die Verwaltung nicht alle Erweiterungsbedarfe der OGS bis zum Stichtag erfüllen kann, sollen Räume gemeinsam von Schulen und OGS genutzt werden. Eine Beratungsfirma, die auf Programme zur gemeinsamen Raumnutzung spezialisiert ist, wurde hinzugezogen.
Erweiterung der Concordiaschule in Schildgen
Um dem massiven Engpass bei der OGS-Betreuung im Stadtteil Schildgen zu begegnen, hat die Stadt bereits im Juni 2021 die ehemalige Druckerei gekauft. Der Offene Ganztag ist aktuell mit 130 Kindern ausgelastet. Das mit Schadstoffen belastete Gebäude soll nun abgebrochen und durch einen Neubau für OGS und Mensa ersetzt werden.
Der Schulausschuss beauftragte die Schulbau GmbH mit der Umsetzung. Bis die Machbarkeitsstudie inklusive Kostenberechnung vorliegt, rechnet die Verwaltung mit einem Zeitrahmen von acht Monaten. Spätestens bis 2029 muss Platz für weitere 110 Kinder geschaffen werden.
Neubau für Otto-Hahn-Gymnasium
Für die zusätzliche G 9-Stufe im Sommer 2026, erwartet werden 120 Fünftklässler, gibt es am Otto-Hahn-Gymnasium keinen Platz. Mit der Umsetzung eines Klassenhauses rechtzeitig für das Schuljahr 2026/27 ist die Schulbau GmbH befasst. Die Kostenschätzung beläuft sich auf 5,3 Millionen Euro. Wo genau das Gebäude platziert wird, ist noch nicht entschieden. Das Raumdefizit der Otto-Hahn-Realschule als Inklusionsschule soll erst zu einem späteren Zeitpunkt gelöst werden.
Sanierungsfall Integrierte Gesamtschule Paffrath
Bei der IGP ist der Sanierungsstau so groß, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll, so lang ist die Mängelliste. Die Machbarkeitsstudie, die den Sanierungsbedarf im Zusammenhang mit den Anforderungen des pädagogischen Konzepts beurteilt, sei schon weit fortgeschritten, berichtet Fachbereichsleiterin Alexandra Meuthen.
Parallel dazu läuft eine Studie zur Klärung der Wirtschaftlichkeit, ob eine Generalsanierung ökonomisch vertretbar ist, oder ob als Option nur Abbruch und Neubau bleiben. Beide Untersuchungen sollen dem Ausschuss im März 2025 zusammen vorgestellt werden.
Heizung defekt im Kaufmännischen Berufskolleg
Bei seiner jährlichen Untersuchung hat der Schornsteinfeger irreparable Schäden am Heizungskessel festgestellt. Es droht ein Ausfall mitten im Winter. Die Anlage ist 43 Jahre alt, die Laufzeit um 13 Jahre überschritten. Für 264.550 Euro soll die Gastherme kurzfristig ausgetauscht werden, berichtet die Stadtverwaltung.
Auf Nachfrage der Grünen sagt Fachbereichsleiterin Meuthen, dass der Einbau einer Wärmepumpe nicht sinnvoll und viel zu teuer sei. Das Gebäude werde ohnehin nur noch zehn Jahre lang genutzt. Wie berichtet, ist ein Umzug auf das Zanders-Gelände geplant. © Kölner Stadt-Anzeiger
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