Vielleicht war es ja das letzte Mal, dass die Kaller Musikkapelle in ihrem Ausweichquartier, der Aula des Hermann-Josef-Kollegs in Steinfeld auf die Bühne gehen musste, um in der Adventszeit ihr Jahreskonzert zu geben.
Denn die Aussichten, dass die Bürgerhalle im nächsten Jahr wieder als Veranstaltungsort zur Verfügung steht, seien gut, sagte der Vorsitzende Stefan Reinders. Doch sei das erzwungene Exil in Steinfeld angenehm gewesen. "Wir fühlen uns hier wohl", sagte er.
Mehr als 100 Zuhörer waren in die Aula gekommen, um das Programm der Musikkapelle zu hören. Dabei hatte Dirigent Marco Leibach den Musikern ein anspruchsvolles Programm aufgegeben. Der Posaunist der Bigband der Bundeswehr hatte in seinem zweiten Jahreskonzert der Musikkapelle einen eigenen Stil verliehen.
Viele moderne Stücke, weniger Märsche
Viele moderne Stücke sind da zu hören und weniger Märsche oder Polkas als bei anderen Ensembles. Dafür haben die Kaller nun auch anspruchsvolle Aufgaben im Repertoire wie zum Beispiel den Jazzrockklassiker "Birdland" von Joe Zawinuls "Weather Report".
"Das ist eine Gratwanderung", sagte Reinders. Doch es sei wichtig, moderne Stücke im Programm zu haben, um auch die Jugend einzufangen. Saxofonist Friedrich Schorn, der ein erfahrener Arrangeur ist, stellte bei der von ihm gesetzten Version des Bläck-Fööss-Songs "Do bes de Stadt" unter Beweis, dass er auch singen kann.
Der mit Sicherheit weitgereisteste Musiker an diesem Abend war Ehrendirigent Eckart Auer. Er war aus seinem Wohnort im Allgäu nach Steinfeld gekommen und spielte an der Posaune das Konzert mit.
Mit ihrem Jahreskonzert beendete die Musikkapelle ihr Jubiläumsjahr. Vor 70 Jahren war das Ensemble gegründet worden. In den ersten Jahren nach der Gründung 1954 war die Musikkapelle eine Abteilung des Männergesangvereins gewesen. Deswegen hatten sich die Musiker als Reminiszenz an die frühen Jahre den Blankenheimer Chor "AHR voices" unter der Leitung von Pascal Lucke zur Abrundung des Programms eingeladen. © Kölner Stadt-Anzeiger
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