Selbstbewusst und voller Tatendrang hat sich die Lindlarer CDU am Sonntag bei ihrem Neujahrsempfang in der gut besetzten Lang Academy präsentiert.

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So schwor Oberbergs Bundestagsabgeordneter Carsten Brodesser auf einen selbstbewussten Wahlkampf ein. "Es gibt keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken", sagte er. Auch die Ampel-Regierung habe das Beste für Deutschland gewollt, "aber am langen Ende ist nichts passiert".

Für mehr Leistungsanreize

An der Ausgestaltung des Bürgergeldes machte Brodesser, der anstelle der erkrankten Vizepräsidentin des Europäischen Parlamentes Sabine Verheyen sprach, einen grundsätzlichen politischen Unterschied fest: Während Rot-Grün möglichst viel bei den Leistungsträgern abschöpfen wolle, um es umzuverteilen, glaube die CDU, dass die Menschen etwas leisten können.

"Ich bin sehr dafür, Menschen, die ohne eigenes Verschulden ihre Arbeit verlieren, zu unterstützen, auch dauerhaft." Aber gleichzeitig brauche es Leistungsanreize, damit auch diese Menschen den Weg zurück auf den Arbeitsmarkt fänden.

Es muss möglichst viel CDU und CSU in der nächsten Regierung stecken.

Carsten Brodesser, CDU-Bundestagsabgeordneter

Zu etwaigen Koalitionen äußerte er sich nicht. "Es muss möglichst viel CDU und CSU in der nächsten Regierung stecken", so Oberbergs CDU-Chef Brodesser, der deutlich vor einer Zusammenarbeit mit der AfD warnte. Warum? "Erstens: Das sind Faschisten. Zweitens: Die wollen nicht das Beste für Deutschland, sondern das Schlechteste, um davon zu profitieren."

Lindlars Bürgermeister Georg Ludwig (CDU) zählte allerhand auf, was Lindlar im vergangenen Jahr erreicht hat und welche Weichenstellungen im neuen Jahr sichtbare Ergebnisse zeigen werden. Mit Blick auf die kommenden Wahlkämpfe rief er dazu auf, im legitimen Wettstreit der demokratischen Parteien das Vereinende nicht aus den Augen zu verlieren, "damit die positiven Kräfte die Oberhand gewinnen" – was er sich nicht nur für Lindlar, sondern auch für Deutschland und die Ukraine wünschte. Ludwig wörtlich: "Lassen Sie uns das neue Jahr zuversichtlich in Angriff nehmen!"

Sven Engelmann, Vorsitzender des Lindlarer CDU-Gemeindeverbandes und Bürgermeisterkandidat, skizzierte unter anderem, welche Aspekte ihm als Bürgermeisterkandidat besonders am Herzen liegen, nämlich "Wohnen, Wirtschaft, das ‚'Wir‘ stärken", wie er sagte. Lindlar brauche bezahlbaren Wohnraum für alle Zielgruppen, und dies überall in der Gemeinde. Zudem gelte es, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, damit lokale Betriebe und der Einzelhandel Perspektiven in Lindlar sähen.

Entkopplung von der Kreisumlage

Dreh- und Angelpunkt aber blieben die Gemeindefinanzen. "Die gegenwärtige Konsolidierungsphase verlangt uns allen viel ab", sagte Engelmann, "ich möchte, dass wir der Überschuldung ein Ende bereiten". Er warb für ein ergebnisoffenes Nachdenken über neue Wege – etwa die Übernahme wesentlicher Aufgaben vom Kreis zwecks Entkopplung von der Kreisumlage.

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Werner Sülzer, Organisator und Moderator des Empfangs, begrüßte unter den zahlreichen Gästen u.a. Landrat Jochen Hagt, Gemeinderats- und Kreistagsmitglieder, Vertreter der CDU aus Kürten, Engelskirchen und Wipperfürth. Der Einladung gefolgt waren auch der ehemaligen NRW-Justizminister Peter Biesenbach und der Ehrenvorsitzende der CDU Oberberg, Klaus-Peter Flosbach.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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